Influencer ist längst ein Job für so manchen Instagrammer oder YouTuber geworden. Eine aktuelle Studie von IndsHash hat nun offenbart, wie sich Influencer verhalten und wer sie sind. Aufbauend auf diesen interessanten Ergebnissen zeigen wir euch in diesem Beitrag, wie Influencer auch für euer Unternehmen nützlich sein können und euch zu mehr Reichweite verhelfen.
Zu allererst halten wir fest: Es gibt mehr weibliche Influencer (68%), als männliche (32%). Das mag daran liegen, dass sie in Branchen aktiv sind, in denen vor allem Produkte für Frauen verkauft werden (z.B. Make up, Fashion, Parfum usw.). Im Grunde spielen das Geschlecht des Influencers und die Branche jedoch keine Rolle. Wichtig ist vor allem, dass Influencer und Unternehmen bzw. die Produkte zusammenpassen.
Recherche – Wie finde ich meinen Influencer?
So gaben 78% der mehr als 2000 Befragten an, dass sie auch unentgeldlich für Produkte oder Marken werben würden, wenn sie selbst Fan sind, d.h. das Produkt verwenden und lieben. Unternehmen sollte also nicht nur nach Reichweite gehen, wenn es darum geht, den oder die Richtige(n) für ihre Kampagne zu finden.
Hatte der Influencer bereits Kontakt mit meiner Marke? Wurde vielleicht sogar schon mal ein Foto oder Video gepostet, in dem mein Produkt auftaucht? Diese Fragen sollte man bei der Recherche stellen, bevor man den Influencer kontaktiert und eine Kooperation anbietet.
Einen interessanten Fakt zur Aktivität liefert die Studie. So füttern 47% weiblichen Influencer ihre Kanäle täglich 1- bis 3-Mal mit frischem Content. Bei den Männern tun das nur 36%. Frauen sind also insgesamt aktiver, was bei eurer Strategie eine Rolle spielen kann. Wie oft soll etwas für euch gepostet werden? Hier solltet ihr bei der Recherche genau darauf achten, in welchen Abständen die User Content posten. Professionelle Influencer tun das kontinuierlich in regelmäßigen Abständen (meist sogar täglich).
Es ist niemandem geholfen, wenn ein User mit Followern im dreistelligen Tausender-Bereich Fotos mit eurem Produkt postet, aber die Zielgruppe dafür nur “streift”. In diesem Fall würde es sich anbieten, lieber mehrere “Mikro-Influencer” anzuheuern, die dafür Profis in der Branche sind und genau wissen, wie sie das Produkt rüberbringen müssen, um Likes, Kommentare und schließlich Reichweite zu erzielen.
Wie baue ich Kontakt mit Influencern auf?
Sind potenzielle Influencer gefunden, heißt es Kontakt aufbauen. Hier sollte man den Influencer nicht wie einen gewöhnlichen Freelancer oder ähnliches behandeln. Ihr vergebt nicht einfach einen Auftrag und die Person kümmert sich darum. Ein wenig Überzeugungsarbeit ist gefragt, denn es geht für euch um Außenwirkung. Die gebt ihr in diesem Moment an eine euch fremde Person ab. Das birgt Risiken. Was ist, wenn der Beauftragte mein Produkt zerreißt oder die Qualität der Posts einfach nicht passt?
Um so etwas zu vermeiden, gilt es, detaillierte Absprachen zu treffen, wie die Kooperation aussieht und wie man sich die Posts vorstellt. Tretet dem Influencer dabei jedoch nicht zu sehr auf die Füße. Beide Parteien versuchen hier, einen Kompromiss zu finden. Ihr habt Vorstellungen und Standards, wie eure Produkte präsentiert werden sollen. Ebenso hat aber auch er eigene Standards und will seinen Feed nicht mit einem unpassenden Motiv stören.
Hier sind die anfängliche Recherche und die Art der Kooperation wichtig.
Wenn ihr zum Beispiel Hemden für Sie und Ihn verkauft und einen User mit vielen Followern findet, der auf seinen Fotos oft Hemden trägt, dann gibt es vielleicht noch andere Interessen, die in seinem Profil sichtbar sind. Vielleicht trinkt die Person auch für ihr Leben gerne Kaffee.

Warum also nicht als nette Geste und “Eisbrecher” ein Päckchen feinsten Kaffee und eines eurer Hemden zur Anfrage packen? Das tut euch nicht wirklich weh, zeigt dem Influencer jedoch, dass euch etwas an ihm liegt, dass ihr gerne genau ihn für die Kampagne hättet, weil er perfekt passt. Der Influencer sieht, dass ihr euch mit ihm und seinem Profil beschäftigt hat. Das macht einen guten Eindruck und er wird sich bedanken und positiver in ein Kooperationsgespräch mit euch gehen.
Bevor Menschen positiv auf eure Marke, eure Kampagne und schließlich auf eure Produkte reagieren, muss der Influencer davon überzeugt sein und euch idealerweise lieben. Das schlägt sich auch in seinem Engagement für euch nieder. Ist er euer Fan, wird er sich mehr Mühe bei der Verbreitung seiner gesponserten Posts und der Inszenierung in seinen Bildern oder Videos geben.
Beauftragt ihr einen Influencer bedeutet das nicht, dass es bei einem bleibt. Laut Studie beeinflussen sich Influencer nämlich auch gegenseitig. 45% der weiblichen und 31% der männlichen Umfrage-Teilnehmer kaufen Produkte, die sie die Woche über in sozialen Netzwerken gesehen haben. Über die Hälfte der Teilnehmer gab sogar als Antwort an, dass andere User den größten Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen haben.
Wie können Kooperationen mit Influencern aussehen?
Wie der Deal zwischen euch und dem Influencer letztlich aussieht, ist euch überlassen. Manche geben sich mit kostenlosen Produkten, die beworben werden sollen, zufrieden. Das sind meist User mit kleineren Gefolgschaften im unteren Tausender-Bereich. Sie stehen meist noch am Anfang und haben ihr Influencer-Dasein noch nicht zum Beruf gemacht. Jedoch haben sie oft einen guten Draht zur Zielgruppe und wirken noch authentischer, während User merken, wer sein Profil quasi nur noch betreibt, um Werbung zu machen.
Die “Prämie” oder “Bezahlung” hängt auch davon ab, was der Influencer genau für euch tun soll und wie oft. Bei längeren Kampagnen bietet es sich an, ihm eine Zahl von Posts vorzugeben, die er im Monat absetzen soll.
Um euch abzusichern, könnt ihr auch vereinbaren, dass euch jedes geplante Motiv/Video vorgelegt wird, bevor es online geht. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn ihr drückt damit Misstrauen in die Fähigkeiten des Influencers aus. Dieses Misstrauen ist vielleicht sogar berechtigt, könnte euch jedoch schnell in ein negatives Licht rücken. Ihr solltet dem Influencer also schon noch ein paar Freiheiten lassen. Er hat sich sein Standing im sozialen Netzwerk nicht aufgebaut, weil er nicht weiß, wie es funktioniert.
Ein wenig Vertrauen eurerseits ist also schon gefragt. An dieser Stelle wieder der Hinweis auf eine gründliche Recherche, die die Risiken um einiges schmälern kann.
Fazit
Influencer können euch dabei helfen, Produkte bekannter und eure Marke auf authentische Art und Weise beliebt zu machen. Eins steht fest: Influencer-Marketing ist ein ganz eigenes Universum, in dem ihr eure oder auch neue Zielgruppen erreichen könnt. 79% der Befragten gaben an, dass Freunde, andere Influencer und Social Media User im Allgemeinen am meisten Einfluss auf die eigenen Kaufentscheidungen nehmen.
Wichtig für Unternehmen ist es, die richtigen Leute für den Job zu finden. Influencer, die nicht nur Reichweite generieren, sondern einen Bezug zu euch und eurem Produkt haben. Bei der Recherche können euch Online-Marketing-Agenturen unter die Arme greifen und euch beratend zur Seite stehen.
Die vollständige Studie von IndaHash findet ihr hier.