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Negative SEO erkennen und die eigene Website schützen

Negative SEO gilt als ernsthafte Bedrohung für die Sichtbarkeit und das Ranking von Websites.

In diesem Artikel erfährst du, was Negative SEO genau ist und wie es funktioniert. Mit unseren Tipps kannst du deine Website und damit auch dein Ranking vor diesen schädlichen Praktiken schützen.

Key Takeaway – Das Wichtigste in Kürze zu Negative SEO:

  • Begriffserklärung: Negative SEO umfasst unethische Techniken, die darauf abzielen, das Suchmaschinenranking einer Konkurrenz-Website zu verschlechtern, einschließlich Spam-Links, Inhaltsdiebstahl und Hacking.
  • So erkennst du negative SEO: Anzeichen für negative SEO beinhalten plötzliche Ranking-Verluste, unerklärliche Zunahme von Spam-Backlinks und Warnungen von Suchmaschinen über unnatürliche Links.
  • Vielfältige Schutzmaßnahmen: Regelmäßige Überwachung des Backlinkprofils, Stärkung der Website-Sicherheit und das Erstellen qualitativ hochwertiger Inhalte sind wichtige Schlüssel.
  • Google Disavow-Tool sorgt für Gerechtigkeit: Dieses Tool sollte als letztes Mittel eingesetzt werden, um Suchmaschinen anzuweisen, schädliche Backlinks zu ignorieren, die nicht entfernt werden können.
  • Rechtliche Folgen: Die Angriffe können zu strafrechtlichen Konsequenzen führen, insbesondere wenn sie illegale Aktivitäten wie Hacking oder Malwareverbreitung umfassen.

Zuletzt aktualisiert: 08.01.2024

Was ist Negative SEO?

Negative SEO bezeichnet Praktiken, die darauf abzielen, das Ranking einer Website in Suchmaschinen negativ zu beeinflussen. Es ist sozusagen die dunkle Seite der Suchmaschinenoptimierung.

Während normale SEO-Methoden darauf abzielen, deine Website zu verbessern und sie in den Suchergebnissen nach oben zu bringen, versucht Negative SEO genau das Gegenteil: Sie schadet dem Ansehen und der Sichtbarkeit deiner Website.

Negative SEO Definition
Abbildung: Negative SEO – Autor: Seobility – Lizenz: CC BY-SA 4.0

Matts Cutts berichtet in dem Video über Negative SEO, Backlinks und das Disavow-Tool. Ebenso erläutert er, welche Seiten von negativem SEO häufiger betroffen sind und welche einfache Möglichkeit es gibt Links von bspw. einer Domain abzuwerten.

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Matt Cutts über Negative SEO

Warum wird negative SEO genutzt?

Einer der Hauptgründe ist der direkte Wettbewerb. Unternehmen oder Einzelpersonen versuchen, ihre Konkurrenten in den Suchergebnissen herabzusetzen, um selbst besser dazustehen. 
SEO-Angriffe können besonders in hochkompetitiven Branchen mit Domainpopularität vorkommen, wo ein höheres Ranking einen erheblichen finanziellen Vorteil bedeutet. Manchmal wenden Personen auch Strategien an, um sich an einem Unternehmen oder einer Person zu rächen.

Außerdem gibt es Fälle, in denen negative SEO aus Unwissenheit oder Unachtsamkeit angewendet wird. Manche Website-Betreiber oder SEO-Neulinge wenden Techniken an, die sie für legitim halten, die aber tatsächlich als schädlich und illegal angesehen werden. Deswegen ist es wichtig, im Zuge von SEO immer Googles Richtlinien zu beachten, um keine Fehler zu begehen. SEO-Experten können Dir dabei helfen Suchmaschinenoptimierung legal und richtliniengetreu durchzuführen.

Methoden der Negative SEO

Negative SEO kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden. Gerade die folgenden Methoden sind weit verbreitet und besonders auffällig:

Hacking und Manipulation der Website-Struktur

Bei dieser Methode kommt es zum unbefugten Eindringen in eine Website, um deren Struktur und Inhalt zu manipulieren. Angreifer können beispielsweise schädliche Spamlinks einfügen oder den Inhalt der Seite so ändern, dass er für Suchmaschinen irrelevant oder schädlich wird.

Spamming aus Linkfarmen

Hierbei werden zahlreiche minderwertige oder irrelevante Links zu einer Website erstellt. Diese Ankertexte stammen oft von sogenannten Linkfarmen, die ausschließlich zum Zweck der Manipulation von Suchmaschinenrankings existieren. Solche unnatürlichen und gescrapten Links können von Suchmaschinen als Manipulationsversuch gewertet werden und zu einer Abstrafung führen.

Hotlinking

Hotlinking ist eine Praktik, bei der eine Website direkt auf digitale Inhalte (wie Bilder, Videos oder PDFs) einer anderen Website verlinkt, sodass diese Inhalte auf der eigenen Seite angezeigt werden, ohne sie auf den eigenen Servern zu speichern.

Das führt dazu, dass bei jedem Aufruf der Seite, die das Hotlinking betreibt, der Traffic und die Bandbreite des Servers der ursprünglichen Website beansprucht werden. Dies kann die Performance der ursprünglichen Website beeinträchtigen, da ihre Ressourcen für die Darstellung der Inhalte auf einer anderen Seite verwendet werden.

Inhaltsumleitung

Inhaltsumleitung, auch bekannt als URL-Weiterleitung, ist eine Methode, bei der Besucher einer bestimmten URL automatisch zu einer anderen URL umgeleitet werden.

Bei Negative SEO wird die Inhaltsumleitung von Angreifern missbräuchlich eingesetzt. Angreifer können beispielsweise eine Umleitung so einrichten, dass Besucher einer legitimen Website unbemerkt auf Spamseiten umgeleitet werden. Dies schadet nicht nur dem Nutzererlebnis, sondern kann auch das Ranking der ursprünglichen Website negativ beeinflussen.

Scraping und Duplicate Content Spam

Bei diesen Methoden wird der Inhalt einer Website kopiert und auf anderen Seiten ohne Erlaubnis veröffentlicht. Dies kann zu Problemen mit sogenannten Duplicate Content führen, wodurch Suchmaschinen Schwierigkeiten haben, die Originalquelle zu identifizieren.

Wenn du Duplikate mit Hilfe der Anführungszeichen („dein Content“) gefunden hast, kannst du diesen Inhalt bei Google melden und das Entfernen beantragen.

Verlinkungen aus Presseportalen mit DoFollow

Manchmal werden Links von Presseportalen, die eigentlich einen guten Ruf genießen, missbraucht, um auf eine Zielseite zu verweisen. Wenn diese Ankertexte als „DoFollow“ markiert sind, können sie die Linkstruktur einer Website unnatürlich erscheinen lassen und zu einer Abstrafung führen.

Negative SEO Backlinks
Abbildung: Backlinks – Autor: Seobility – Lizenz: CC BY-SA 4.0

Verlinkungen aus spammy Branchen

Ein Ankertext von Websites, die als spammy oder unseriös gelten (wie Glücksspiel- oder Pornoseiten), können ebenfalls das Ranking einer Website negativ beeinflussen. Solche Links können den Anschein erwecken, dass die betroffene Website in unethische oder spammy Aktivitäten verwickelt ist.

Forenlinks und Bloglinks

Übermäßige und unnatürliche Verlinkungen aus Foren und Blogs, besonders wenn sie von geringer Qualität sind oder nicht zum Thema passen, können als Spam in deinem Linkprofil gewertet werden.

Malware-, Phishing-, Viren-Seiten

Wird eine Website mit Seiten verlinkt, die Malware, Phishing-Angriffe oder Viren verbreiten, handelt es sich um eine besonders schädliche Form der Negative SEO. Solcher Linkspam kann nicht nur das Ranking beeinträchtigen, sondern auch das Vertrauen der Nutzer und die Sicherheit der gesamten Website untergraben.

Negative SEO erkennen

Die Angriffe können große Schäden anrichten und deswegen solltest du als Seitenbetreiber schnell reagieren können, um potenzielle Schäden abzuwenden.
Mit den folgenden Anzeichen kannst du feststellen, ob deine Website Ziel von Negative SEO geworden ist:

  • Plötzlicher Rankingverlust: Ein unerklärlicher und abrupter Abfall im Ranking deiner Website kann ein Indiz sein.
  • Anstieg von Spam-Links: Eine plötzliche Zunahme von Backlinks niedriger Qualität oder aus spammy Quellen kann auf Linkspamming hinweisen. In der Google Search Console unter dem Reiter Links kannst du dir die Backlinks deiner Seite ansehen. Sistrix zeigt dir außerdem unter Link-Entwicklung ein Diagramm der Anzahl von Backlinks.
  • Inhaltsdiebstahl: Wenn du feststellst, dass dein Originalinhalt dupliziert und woanders ohne deine Erlaubnis veröffentlicht wird, verletzt diese Website zunächst dein Copyright. Aber auch hier kann es sich um Negative SEO handeln, gerade wenn Inhalte im größeren Stil dupliziert werden. Um geklaute Inhalte zu finden, kannst du einen Satz aus deinem Content kopieren und diesen in Anführungszeichen in der Google Suche einfügen. Google spuckt dir dann alle Seiten mit einem Duplikat aus.
  • Warnungen von Suchmaschinen: Nehme Warnungen von Google oder anderen Suchmaschinen über unnatürliche Links oder Malware auf deiner Website ernst.
  • Langsamere Website-Leistung: Ein unerwarteter Rückgang der Website-Geschwindigkeit kann durch schädliche Aktivitäten wie Hotlinking verursacht werden.

Öffentlich gewordene Beispiele

Einige bemerkenswerte Fälle, die öffentlich bekannt wurden, unterstreichen die Risiken. Zum Beispiel wurde MyBlogGuest im Jahr 2014 von Google abgestraft, weil die Plattform als Quelle für unnatürliche Links angesehen wurde. Dieser Fall von Negative SEO durch Backlinks zeigt, wie eine Website durch Verbindungen mit spammy oder qualitativ minderwertigen Inhalten beeinträchtigt werden kann.

Ein weiterer Fall ist der von Expedia im Jahr 2014, bei dem das Unternehmen möglicherweise Ziel von Negative SEO durch Backlinks wurde. Expedia erlitt einen signifikanten Ranking-Verlust für wichtige Keywords, was auf den Anstieg von spammy Backlinks zurückgeführt wurde.

Negative SEO Beispiel Expedia.com
Sichtbarkeitsverlust nach Negative SEO (Quelle: Searchmetrics)

Da Negative SEO zu bewussten Schäden eines Unternehmens führen kann, werden die unlauteren Methoden strafrechtlich verfolgt und sind illegal.

So schützt du deine Website vor Negative SEO

Wenn du feststellst, dass deine Website ein Ziel für solche Attacken geworden ist, ist schnelles und effektives Handeln erforderlich. Die folgenden Maßnahmen kannst du selbst ergreifen, um dein Ranking zu schützen:

  • Überwachung des Linkprofils: Überprüfe regelmäßig die Backlinks deiner Website. Tools wie Google Search Console können dir helfen, ungewöhnliche oder spammy Links zu identifizieren. Mit Ahrefs und Sistrix erhältst du einen guten Überblick über die Anzahl von Backlinks. Mit Ahrefs kannst du sogar dein Linkprofil in Echtzeit überwachen.
  • Kontaktieren der Seitenbetreiber: Wenn du Linkspam findest, versuche, die Seitenbetreiber der betreffenden Seiten zu kontaktieren und bitte sie, die Spamseiten zu entfernen.
  • Verwende das Google Disavow-Tool: Für Linkspam, den du nicht entfernen kannst, bietet Google ein Disavow-Tool in der Search Console. Mit diesem Tool kannst du Google mitteilen, bestimmte Links zu ignorieren, wenn es um das Ranking deiner Website geht.
  • Website-Sicherheit upgraden: Um Hacking und Malware-Angriffe zu verhindern, stärke die Sicherheit deiner Website. Dazu gehören regelmäßige Updates, sichere Passwörter und ein Virenschutz.

Negative SEO entlarven mit der Google Search Console

Um deine Website effektiv vor den Gefahren zu schützen, ist es wichtig, proaktive Maßnahmen zu ergreifen. Tools wie die Google Search Console, Sistrix und Co. bieten wertvolle Einblicke in dein Linkprofil und helfen dir, ungewöhnliche Muster oder Linkspam zu erkennen.

Unter dem Reiter “Links” in der Google Search Console unter “Top-verweisende Websites” erhältst du viele Einblicke. Dort kannst du einen guten Überblick über wichtige Backlinks erhalten und außerdem einzelne Domains untersuchen. Gerade Domains mit ungewöhnlichen Namen, die sich nach Spamseiten anhören, solltest du im Auge behalten. Ein Beispiel hierfür wäre “linklist1020.com”. Die Google Search Console zeigt dir auch den Traffic deiner Seite an. Hier sind unnatürliche und sprunghafte Verluste ein verlässlicher Indikator.

Negative SEO verhindern und Schäden vermeiden

Negative SEO stellt eine reale Bedrohung für die Online-Präsenz dar und kann zu starkem Rankingverlust führen. Darum ist es wichtig, als Webmaster oder SEO-Manager die verschiedenen Methoden und deren Anzeichen zu erkennen. So kannst du proaktive Schutzmaßnahmen rechtzeitig ergreifen. Durch ein regelmäßiges Reporting wichtiger KPIs wie Sichtbarkeit, Domainpopularität und Linkprofil können wichtige Rückschlüsse auf Negative SEO gezogen werden. Unsere SEO-Agentur berät dich gerne bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen und wie du Rankingverlust vermeiden kannst.

Häufig gestellte Fragen zu Negative SEO

Kann negative SEO langfristige Schäden für eine Website verursachen?

Negative SEO kann potenziell langfristige Schäden anrichten, insbesondere wenn sie nicht frühzeitig erkannt wird. Solche Schäden können sich in einem dauerhaften Verlust des Suchmaschinenrankings, einer Beschädigung der Online-Reputation und einem Vertrauensverlust bei den Nutzern äußern. In schweren Fällen kann es sogar zu einer dauerhaften Entfernung der Website aus dem Suchmaschinenindex kommen.

Wie kann ich feststellen, ob ein Rückgang im Ranking durch negative SEO verursacht wurde?

Um festzustellen, ob ein Ranking-Rückgang durch negative SEO verursacht wurde, solltest du zuerst andere mögliche Ursachen ausschließen, wie etwa Änderungen im Google-Algorithmus oder Fehler auf deiner Website. Überprüfe dein Backlink-Profil auf ungewöhnliche Aktivitäten, wie einen plötzlichen Anstieg von Links niedriger Qualität. Nutze Tools wie Google Search Console, um Warnungen bezüglich unnatürlicher Links oder Sicherheitsprobleme zu überprüfen.

Gibt es Branchen, die besonders anfällig für negative SEO sind?

Ja, bestimmte Branchen, die besonders wettbewerbsintensiv sind, können anfälliger für negative SEO sein. Dazu gehören beispielsweise die Finanzdienstleistungsbranche, E-Commerce-Websites und hochrangige Blogs in beliebten Nischen. In diesen Bereichen kann ein hohes Ranking einen erheblichen finanziellen Vorteil bedeuten, was einige Akteure dazu verleitet, zu illegalen Methoden im Bereich SEO zu greifen.


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