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Googles „Helpful Content Update“: Ist deine Website bereit dafür?

Google hat 2022 Update das Helpful Content Update ausgerollt: Helpful Content? Das sind Inhalte, die für die Bedürfnisse deiner Leser*innen produziert werden. Dahingegen wird überoptimierter bzw. qualitativ minderwertiger Content im Zuge des Updates stärker abgewertet. Wer davon betroffen sein wird, wie du gegensteuern kannst und ob SEO jetzt tot ist, liest du in diesem Beitrag!

Key Takeaway – Das Wichtigste in Kürze:

  • Update-Richtlinien: Google hat Richtlinien für hilfreiche Inhalte aktualisiert, einschließlich Lockerungen bei maschinell erstellten Inhalten.
  • People-First-Content: Das Update hebt die Bedeutung von originellen, hilfreichen Inhalten, die für Menschen erstellt wurden, hervor.
  • Auswirkungen auf bestimmte Seiten und Branchen: Seiten mit Affiliate-Links, unnatürlichen Keyword-Aneinanderreihungen und „Thin Content“ sowie Bereiche wie Online-Bildung und Shopping sind besonders betroffen.

Zuletzt aktualisiert: 08.12.2023

Was steckt hinter dem Helpful Content Update?

Googles groß angekündigtes Update will in den organischen Suchergebnissen mehr Qualität und hilfreichen Content ausspielen.

Das Helpful Content Update wurde im Dezember 2022 weltweit ausgerollt. Abgestraft wurden vor allem Seiten mit „nicht hilfreichen Content“, die manipulative Taktiken nutzen, um bessere Rankings zu erzielen.

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Googles Update-Ankündigung 2022 auf Twitter

Die großen Vorankündigungen zeigten, dass die Auswirkungen dieses Updates wohl weitreichend sein werden. Von einem „großen Update“ kann man immer dann sprechen, wenn 10 % oder mehr der gesamten Suchanfragen auf Google betroffen sind. Da der englischsprachige Raum mehr Traffic und somit eine größere „Testmenge“ anbietet, startet Google die Rollouts manchmal zuerst für englische Suchanfragen.

Das Attribut „Helpful Content“ wird zum site-wide Rankingfaktor und betrifft die ganze Domain!

Ernest Mavriqi, Geschäftsführer und Gründer von EOM

Das bedeutet: Wenn eine Website auch nur einen gewissen Anteil an qualitativ minderwertigem Content veröffentlicht, verschlechtert sich das Ranking der gesamten Website, nicht nur das einer einzelnen Unterseite. An sich ist diese Bewertung auch nachvollziehbar. Seiten, die eine handvoll gute Content-Pages liefern, aber eben auch qualitativ minderwertige Seiten veröffentlichen, haben den Nachteil trotzdem voll und ganz zu spüren bekommen. So vermeidet Google „Schlupflöcher“ für schlechten Content.

Update: Neues Helpful Content Update im September 2023

Google hat die Dokumentation zum System für hilfreiche Inhalte aktualisiert, um zusätzliche Anleitungen in drei Bereichen bereitzustellen:

  • Lockerung der Richtlinien für maschinell erstellte Inhalte
  • Hosting von Inhalten Dritter auf Subdomains
  • Zusätzliche Hinweise, was zu tun ist, wenn Ihre Website nach der Aktualisierung der nützlichen Inhalte an Traffic verliert.

Googles geupdatete Guidance: “Google Search’s helpful content system generates a signal used by our automated ranking systems to better ensure people see original, helpful content created for people in search results.”

Das heißt: Das System für hilfreiche Inhalte in der Google-Suche generiert ein Signal, das von Googles automatisierten Ranking-Systemen verwendet wird, um sicherzustellen, dass originelle, hilfreiche Inhalte, die für Menschen erstellt wurden, in den Suchergebnissen besser angezeigt werden.

Eine weitere Sektion wurde der Guidance hinzugefügt:

“If you host third-party content on your main site or in your subdomains, understand that such content may be included in site-wide signals we generate, such as the helpfulness of content.

For this reason, if that content is largely independent of the main site’s purpose or produced without close supervision or the involvement of the primary site, we recommend that it should be blocked from being indexed by Google.”

Das heißt: Inhalte von Drittanbietern, die auf Ihrer Hauptseite oder in Ihren Subdomains gehostet werden, können die Gesamtbewertung Ihrer Website beeinflussen können, insbesondere in Bezug auf die Nützlichkeit dieser Inhalte. Aus diesem Grund wird empfohlen, solche Inhalte von der Google-Indizierung auszuschließen, insbesondere wenn sie wenig mit dem Hauptzweck Ihrer Website zu tun haben oder ohne genaue Überwachung oder Beteiligung Ihrer Hauptseite erstellt wurden. Dies hilft, unerwünschte Auswirkungen auf das Ranking und die Qualität Ihrer Website zu verhindern.

Wen betrifft das Helpful Content Update am meisten?

Einschätzungen zufolge haben es folgende Seitentypen nach dem Update schwer:

  • Texte, die viele Affiliate-Links beinhalten und hauptsächlich monetäre Ziele verfolgen
  • Kategorie- und Produktbeschreibungen in Online-Shops, die aus unnatürlichen Keyword-Aneinanderreihungen bestehen
  • Ratgeberseiten und Blogs, die nur trocken Infos wiedergeben, welche so bereits auf vielen anderen Seiten zu finden sind
  • Sehr mächtige Domains (z. B. große Marken), die nur zur Gewinnung von Reichweite alle möglichen Themen abdecken und kein richtiges Spezialgebiet bedienen
  • Weiterhin natürlich kopierte bzw. kaum veränderte Texte („Duplicate Content“ bzw. „Content-Klau“)
  • Reine Keyword-Domains ohne aussagekräftigen Inhalt, die nur darauf abzielen, zu einem engen Keyword-Set in Suchmaschinen zu ranken
  • Im Allgemeinen Websites, die sogenannten „Thin Content“ veröffentlichen

Branchen, die das Update besonders betroffen hat:

Generell muss man sagen, dass das Update alle betrifft, die mit Content-Marketing zu tun haben. Google sagt selbst in ihrem Blog, dass das Update vor allem folgende Bereiche betroffen hat:

  • Online-Bildung
  • Kunst und Unterhaltung
  • Shopping
  • Technik

Dos and Don’ts für „Helpful Content“

Dein Weg zu besserem Content und starken Rankings

Im Update liegt der Fokus auf der Unterscheidung zwischen Content, der für Suchmaschinen erstellt wurde und Content, der für deine Konsument*innen erstellt wurde. 

Do: People-First-Content

Wenn wir von People-First-Content sprechen, meinen wir Inhalte, die in erster Linie für deine Zielgruppe und deren Bedürfnisse aufbereitet sind – und zwar nicht nur nullachtfünfzehn, sondern mit Herzblut, Know-how und guter Ausdrucksweise.

Ein weiterer Begriff in diesem Zusammenhang ist „Content UX“ (UX = User Experience). Eine gute Content UX bedeutet, dass deine Leser*innen beim Konsumieren deiner Inhalte ein gutes Gefühl haben, also ein positives Benutzererlebnis daraus ziehen. Genau das will Google. 

Eigentlich ist es ganz einfach: Stell dir vor, du möchtest ein Fachbuch schreiben und veröffentlichen. Ein gedrucktes Buch, das später tausende Menschen in den Händen halten. Ein solches Buch wird von keiner Suchmaschine ausgelesen. Im Fokus stehen einzig und allein die Leser*innen, die am Ende informiert und unterhalten werden möchten.
Genau das solltest du auch für deine Website-Texte im Hinterkopf behalten.

✔ Checkliste: Dos! – So entsteht Helpful Content:

  • Du hast eine klare Zielgruppe für deinen Content und gehst auf deren Bedürfnisse und Fragen ein.
  • Du führst ordentliche Keyword-Recherchen durch und behandelst Themen ganzheitlich.
  • Du positionierst dich als Experte oder Expertin in einem Fachgebiet, zeigst tiefes Fachwissen und eigene Erfahrungen in deinem Content.
  • Die Infos, die du veröffentlichst, sind selbstverständlich korrekt.
  • Du machst deinen Content erlebbar: Nicht nur Texte, sondern zusätzliche Formate wie Bilder, Videos, Tabellen, Infografiken, Tutorials, Checklisten, Erfahrungsberichte, Zitate und Interviews verbessern die User Experience.
  • Du strukturierst deine Texte ordentlich mit Zwischenüberschriften, Aufzählungen und weiteren Formatierungen. (Vielleicht denkst du gerade „Ist doch klar!“, aber nein, leider sehen wir immer noch die wildesten Textwüsten auf Websites!)
  • Du hast einen eigenen Schreibstil, mit dem du deine Persönlichkeit in Texte einbringst und der dich von anderen abhebt.
  • Deine Website erfüllt die Anforderungen an die E-E-A-T-Formel aus den Google Search Quality Rater Guidelines. Diese Formel steht für Experience (Erfahrung), Expertise (Fachkenntnisse), Authoritativeness (Authorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Mit den meisten der o. g. Punkte sollten diese Anforderungen jedoch bereits erfüllt sein.

Kürzlich wurde den E-A-T Faktoren ein weiteres „E“ hinzugefügt. In unserem Insights-Artikel Google E-E-A-T für SEO erfährst du was es das jetzt für dich heißt.

Don’ts: Search-Engine-First-Content

Google hält seit dem Helpful Content Update intensiver nach Inhalten Ausschau, die offensichtlich für Suchmaschinen produziert wurden. Diese Don’ts helfen dir bei der Identifizierung minderwertiger Inhalte.

💣 Checkliste: Don’ts! – Signale für Unhelpful Content:

  • Du kaufst Texte von mittelmäßigen Dienstleister*innen ein, um Budget zu sparen.
  • Du erstellst Texte ausschließlich nach Keyword-Dichte und Formeln wie WDF*IDF, worunter der Spaß am Lesen leidet. / Die Keyword-Dichte deiner Texte ist relativ hoch.
  • Du fasst nur zusammen, was auf anderen Websites schon geschrieben wurde.
  • Du schreibst nur für Themen mit hohem Suchvolumen, weil Suchmaschinen-Traffic das einzig Wichtige für dich ist.
  • Du versprichst in deinem Search-Snippet (das ist der Ausschnitt in den Suchergebnissen, der v. a. aus Title und Description besteht) Inhalte, die Leser*innen auf der Landingpage dann gar nicht finden. (Wir haben bemerkt, dass auch dieses Phänomen leider noch viel zu weit verbreitet ist!) 
  • Du schreibst über alles Mögliche eher oberflächlich, nur um zu vielen Keywords in Suchmaschinen zu ranken.
  • Du betreibst Keyword-Stuffing: Hier werden Keywords so oft wie möglich und unnatürlich in Texten verbaut (gerade auf manchen Shop-Seiten ein falscher Freund!)

Helpful Content Check

Um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir hier ein paar Tipps für dich, wie du deinen Content schon jetzt – vor dem Rollout in Deutschland – unter die Lupe nehmen kannst.

1. Kennzahlen prüfen

Google verwendet bestimmte User Signale, um Websites besser einstufen zu können. Es ist davon auszugehen, dass einige dieser User Signale im Zuge des Helpful Content Updates noch stärker gewichtet werden. Die aus unserer Sicht wichtigsten Kennzahlen und User Signale in diesem Zusammenhang sind Folgende:

KennzahlTool
Absprungrate* einzelner Seiten (daraus ableitbar: Return to SERP-Rate)Google Analytics
Besuchsdauer einzelner SeitenGoogle Analytics
Keyword-DichteDafür gibt es diverse kostenlose Online-Tools. Über einen kleinen Umweg kannst du sie sogar in Texterstellungsprogrammen wie Word ausrechnen.(Häufigkeit eines Keywords / Anzahl aller Wörter x 100)
Wordcount (die Wortanzahl) einzelner Seiten– unter dem Suchbegriff „Website Word Count“ findest du viele kostenlose Online-Tools dazu
– Screamingfrog SEO Spider
– eventuell in deinem CMS
Anzahl der rankenden Seiten und deren PositionIn der Google Search Console unter „Leistung“ – „Seiten“ oder in Profi-SEO-Tools
Anzahl der rankenden Keywords und deren PositionIn der Google Search Console unter „Leistung“ – „Suchanfragen“ oder in Profi-SEO-Tools
Mithilfe dieser Kennzahlen kannst du prüfen, wie es um deinen Content steht.

*Hinweis: Die Absprungrate sorgt im Bereich Web Analytics immer wieder für Missverständnisse und Verwirrung. Sei es durch fehlerhafte Einstellungen oder durch falsche Interpretation. Im neuen Google Analytics 4 kannst du individuelle Scrollziele und Absprünge ganz einfach definieren. Dadurch wird diese Kennzahl im Vergleich zu Universal Analytics viel aussagekräftiger!

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2. Einen Content-Audit durchführen

Hast du dir deine Kennzahlen angeschaut und interpretiert, ist der nächste Schritt, deinen Content zu optimieren und zu bereinigen. Ein Content-Audit ist wie eine regelmäßige Hauptuntersuchung für deine Website. Das hast du bisher noch nie gemacht? Jetzt ist ein äußerst geeigneter Zeitpunkt dafür! Das Helpful Content Update kann für dich ein kleiner (oder wohl eher großer) Anstupser sein, dich etwas intensiver mit deinen Inhalten zu beschäftigen.

Wie so ein Content-Audit im Detail abläuft, zeigen wir dir in unserem Beitrag „Content-Audit – so holst du mehr aus deinem Blog raus!“. Hier erfährst du, wie du schrittweise deinen Content aufräumst und optimierst, und welche Tools dir dabei helfen. 

Ist SEO jetzt tot?

Wenn Search-Engine-First-Content jetzt out ist, ist Suchmaschinenoptimierung dann noch relevant? SEO wurde als Marketing-Disziplin in der Vergangenheit ja fälschlicherweise schon öfter als tot erklärt. So ist es aber nicht!

Allerdings soll SEO (und das nicht erst ab jetzt!) in einem gesunden Maß durchgeführt werden. Die Zeiten, in denen wir stur einer Keyword-Dichte folgen oder fünf Keywords in den Title pressen, sind schon seit Anfang der 2000er vorbei. 

Auch wir arbeiten immer wieder an unseren Texten, um dir Wissen anschaulich und verständlich zu präsentieren. Es ist ein fortlaufender Prozess und keine leichte Aufgabe, qualitativ hochwertigen Content zu produzieren – aber es macht eine Menge Spaß und bringt dir am Ende nicht nur Traffic, sondern echte Fans!

Zusammengefasst empfehlen wir: Sei überragend, in dem, was du machst und zeig das auch in deinem Content!

Hier veröffentlicht Google weitere News zum Thema SEO in deutscher Sprache.

Wir wünschen dir viel Erfolg für deine eigene Website und hoffen, dass du ein paar dieser Tipps umsetzen kannst. 

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