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Nutzersignale als Rankingfaktor bei Google & Co.

Suchmaschinen haben ein Ziel: Sie wollen ihren Nutzern die besten Suchergebnisse zu ihren Suchanfragen liefern. Denn schließlich ist auch Google „nur“ ein Dienstleister, der die Erwartungen seiner Kunden erfüllen muss, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Deshalb arbeitet der Suchmaschinen-Gigant fortwährend an der Verbesserung seines Algorithmus. Stets auf der Suche nach Faktoren, die eine verlässliche Auskunft über die Relevanz von Suchergebnissen geben. Wichtig für Google sind dabei die Signale, die die Nutzer selbst „senden“.

Großer Einfluss von User Signals auf Google Ranking

Die Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ständig im Wandel, und eines der neueren Elemente, die an Bedeutung gewinnen, sind Nutzersignale als Rankingfaktor bei Google. Nutzersignale beziehen sich auf das Verhalten der Benutzer auf einer Website und wie sie mit den Suchergebnissen interagieren. Diese Signale geben Google wichtige Hinweise darauf, wie relevant, nützlich und vertrauenswürdig eine Webseite für die Nutzer und Nutzerinnen ist. Hier erfährst du mehr darüber, wie Nutzersignale das Ranking in den Suchergebnissen beeinflussen:

1. Click-Through-Rate (CTR)

Google misst, wie oft ein Suchergebnis angeklickt wird. Die einfache Rechnung: Je mehr Klicks, desto besser spricht ein Suchergebnis die Suchenden an, da es relevanter zu sein scheint. Natürlich haben die Seiten, die weit oben gelistet sind, naturgemäß eine höhere Klickrate, als weniger gut rankende Seiten. Deshalb darf die Click Through Rate auch nicht überbewertet werden. Dennoch kann sie Veränderungen des Rankings herbeiführen, wenn eine weniger gut positionierte Seite mehr Klicks erhält als eine besser positionierte.

2. Verweildauer auf der Seite

Die Verweildauer auf einer Seite gibt Google Aufschluss darüber, wie relevant sie für Suchende ist. Je höher die Verweildauer, desto informativer, unterhaltsamer oder zumindest interessanter scheint eine Seite zu sein. Wenngleich auch diese Daten mit Vorsicht zu genießen sind. In Einzelfällen kann eine hohe Verweildauer auch dafür sprechen, dass eine Seite besonders unübersichtlich ist und die gewünschten Informationen zunächst gesucht werden müssen. Tendenziell kann aber schon davon ausgegangen werden, dass sich die meisten Besucher mit solch chaotischen Seiten erst gar nicht aufhalten.

3. Bounce Rate (Absprungrate)

Die Absprungrate verrät Google, wie viel Prozent der Besucher, die über eine Suchergebnisseite (Search Engine Result Page, kurz SERP) auf eine Webseite gelangen, diese bereits auf der Einstiegsseite wieder verlassen. Diese Besucher generieren also nur einen Seitenaufruf (Page Impression). Dieses Nutzersignal macht deutlich, wie komplex die Beurteilung des Nutzerverhaltens ist. Denn eine Seite mit hoher Bounce Rate pauschal als nicht relevant einzustufen, wäre zu kurz gedacht.

Wer googelt, ist oft auf der Suche nach einer ganz bestimmten Information. Hat er diese auf der angeklickten Seite gefunden, verlässt er diese zufrieden, ohne dort weiter zu interagieren. Die Bounce Rate kann sich also trotz eines zufriedenen Besuchers erhöhen. Findet er die gewünschte Information nicht, verlässt er die Seite ebenfalls und kehrt zu den Suchergebnissen zurück. Auch hierbei erhöht sich die Bounce Rate.

Return-to-SERP-Rate

Interessanter als die reine Absprungrate ist deshalb die Return-to-SERP-Rate, die misst, wie häufig der Nutzer von einer angeklickten Seite zu den Suchergebnissen zurückkehrt. Ruft der User danach ein weiteres Suchergebnis auf, dann signalisiert dies Google, dass er auf der Seite davor offensichtlich nicht fündig geworden ist.

Aufgrund der geschilderten Analyseproblematik ist es wahrscheinlich, dass Google die Bounce Rate mit einem Zeitbezug verknüpft. In den Wert der Absprungrate fließen dann nur Besucher, die besonders schnell wieder verschwinden, zum Beispiel innerhalb von zehn Sekunden. So fallen Besucher aus dem Raster, die gleich das fanden, was sie gesucht haben und das Internetangebot deshalb wieder auf der Einstiegsseite verlassen haben.

4. Social Signals (Soziale Signale)

Ein recht verlässliches Indiz für Relevanz sind Social Signals. Dazu zählen zum Beispiel Posts auf Facebook, Instagram und Twitter, sowie deren Interaktionen. In den sozialen Netzwerken wird nur gelikt, geteilt und kommentiert, was überzeugen kann. Je öfter sich dort also Links zu einer bestimmten Seite finden, desto hilfreicher, interessanter oder unterhaltsamer muss sie offenbar sein.

Die Nutzungsintensität eigener Social-Media-Profile ist für Google zudem ein Indiz für die Aktualität eines Internetangebots.

5. Seiten pro Sitzung

Dieses Signal gibt an, wie viele Seiten ein Nutzer während einer Sitzung auf einer Webseite besucht. Eine höhere Anzahl von Seiten pro Sitzung zeigt, dass die Nutzer weiteren relevanten Inhalten auf der Seite folgen. Google kann dies als Anzeichen für eine umfassende und nützliche Website betrachten.

6. Wiederholte Besuche

Wenn Nutzer regelmäßig zu einer Webseite zurückkehren, kann dies auf wertvolle und vertrauenswürdige Inhalte hinweisen. Google kann wiederkehrende Besuche als Zeichen für eine etablierte Autorität und hohe Nutzerzufriedenheit sehen.

Nutzersignale lassen sich auf vielfache Weise optimieren

Um Google optimale Nutzersignale zu senden, ist echter Mehrwert unerlässlich. Doch um diesen bieten zu können, muss man seine Zielgruppe kennen und ihre Wünsche verstehen. Natürlich lassen sich durch gute Inhalte und ein benutzerfreundliches Internetangebot auch die oben erläuterten User Signals positiv beeinflussen. Diese Art der Suchmaschinenoptimierung ist von Google sogar ausdrücklich erwünscht, verbessert sie doch den Content und die Usability, ohne sich zwielichtiger Methoden zu bedienen.
So lassen sich die Faktoren im Einzelnen konkret optimieren:

1. Klickrate steigern

Einer Seite bleiben in den Suchergebnissen nur wenige Sekunden, um einen Suchenden davon zu überzeugen, sie zu besuchen. Der Seitentitel und die maximal zweizeilige Beschreibung (Meta Description) nehmen den größten Raum ein. Jeder Seitenbetreiber bestimmt sie in der Regel selbst, was einen großen Gestaltungsspielraum einräumt. Weil Titel und Beschreibung die ersten Berührungspunkte mit einer Seite sind, sollten sie mit Bedacht formuliert werden.

Der Titel sollte in wenigen Worten den Inhalt der Seite möglichst prägnant wiedergeben. Deshalb sollte der Name des Internetangebots nicht am Anfang, sondern am Ende stehe. Das Titel-Element sollte nicht länger als 55 Zeichen (ohne Leerzeichen) lang sein, da es sonst abgeschnitten wird.

Die Beschreibung konkretisiert, was den Besucher genau erwartet. Sie ist eine kurze Inhaltswiedergabe bzw. -vorschau. Für eine optimale Formulierung hilft es, sich am AIDA-Prinzip zu orientieren: Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Verlangen) und Action (Handlung). Sonderzeichen wie Häkchen und Sternchen können, abhängig von der Branche, die Aufmerksamkeit auf die Beschreibung lenken. Die Beschreibung wird ab 156 Zeichen (inkl. Leerzeichen) abgeschnitten.

2. Verweildauer erhöhen

Wer relevanten Content liefert, muss sich um die Verweildauer eigentlich keine Sorgen machen. Dennoch gibt es natürlich ein paar kleine Stellschrauben, um das Maximum herauszuholen. Grundsätzlich gilt natürlich, dass mehr Inhalt auch mehr Zeit erfordert. Kurzartikel wie in der „Bild“ binden Besucher nicht sonderlich lange. Eine gewisse Artikellänge kann also von Vorteil sein, vorausgesetzt der Text liefert durchgehend verwertbare Informationen und nicht nur heiße Luft. Wer seine Artikel künstlich aufbläst, erntet wahrscheinlich den gegenteiligen Effekt und die User springen ab.

Absätze und Zwischenüberschriften

Damit längere Texte Besucher nicht abschrecken und vergraulen, sollten sie durch Absätze und Zwischenüberschriften gut gegliedert und mit Bildern angereichert werden. Fotogalerien, Infografiken, Statistiken, etc. können die Verweildauer zusätzlich erhöhen. Die wichtigsten Infos sollten in einem Artikel übrigens immer oben stehen. So erkennt der Leser gleich, dass es sich lohnt, weiter zu lesen.

Interaktion fordern

Blogs sollten ihre Leser zu Interaktion auffordern – allen voran natürlich dazu, Kommentare zu hinterlassen. Die Kommentarfreudigkeit lässt sich erhöhen, wenn am Ende eines Artikels aktiv dazu aufgefordert wird. Dabei sollte es sich aber nicht um eine allgemeine Bitte handeln, sondern um eine konkrete Fragestellung, zum Beispiel zu persönlichen Erfahrungen mit einem Thema.

Support per Livechats

Eine weitere Möglichkeit die Verweildauer zu erhöhen und gleichzeitig die Absprungrate zu senken, ist es, seinen Besuchern Support anzubieten. Das funktioniert vor allem mit Livechats besonders gut. Ein Klick genügt und der Besucher kann mit dem Seitenbetreiber in Kontakt treten. Vor allem Online-Shops profitieren von dem Service, der die Bestellwahrscheinlichkeit steigert.

Grundsätzlich sind solche Livechats jedoch für jeden geeignet, der bereit ist, seinen Besuchern Fragen zum Thema des Internetangebots zu beantworten.
Statt einem Livechat kann man auch eine Nachrichtenbox einblenden und die Fragen per E-Mail beantworten. Alternativ kann beispielsweise auch ein Forum, in dem sich Gleichgesinnte zu einem Thema austauschen können, die Verweildauer erhöhen.

3. Absprungrate reduzieren

Die Absprungrate ist immer dann hoch, wenn die Suchenden nicht das finden, was sie eigentlich erwarten. Eine guter Titel und eine gute Beschreibung sind deshalb der erster Schritt für eine geringe Bounce Rate. Danach muss schließlich die Seite selbst überzeugen.

Wie schon erläutert, sind die besonders schnell abspringenden Besucher die problematischsten. Einen solchen Reflex lösen, unabhängig ihres Inhalts, oft Seiten aus, die sich zu langsam aufbauen. Eine hohe Ladezeit ist gleich doppelt bitter: Sie sind selbst ein Negativfaktor für das Google Ranking, hinzu kommt jedoch die erhöhte Bounce Rate, der die Seite zusätzlich herunterzieht. Die Optimierung des Page Speeds ist also aus mehrerlei Hinsicht wichtig.

Der richtige erste Eindruck

Von Bedeutung ist auch der erste Eindruck: Wirkt eine Seite auf den Besucher chaotisch, kehrt er schnell wieder zu den Suchergebnissen zurück, ohne sich genauer damit zu beschäftigen. Gleiches gilt für schlechtes Design. Empfehlenswert ist eine klare Linie mit einer guten Struktur, die die Augen des Besuchers lenkt. Die Seitenaufteilung sollte intuitiv sein, so dass er innerhalb von Sekunden weiß, wo etwas zu finden ist. Zur Orientierung trägt auch eine saubere Kategorisierung bei.

Einfache Navigation

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Navigation geschenkt werden. Nur wenn diese gut sichtbar und einfach zu bedienen ist, werden die Besucher weitere Seiten des Internetangebots aufrufen. Indem man am Ende eines Artikels interne Links zu weiterführenden Informationen oder ähnlichen Artikeln setzt, verleitet man Besucher ebenfalls weitere Seiten aufzurufen, was die Absprungrate spürbar senkt.

Seiten, die sensible Interaktionen fordern, also solche, die etwas verkaufen wollen oder zur Übermittlung persönlicher Daten aufrufen, müssen besonders sorgfältig konzipiert sein. Der Besucher muss Vertrauen in sie fassen, um eine Aktion auszuführen. Design und Übersichtlichkeit sind hier besonders wichtig. Darüber hinaus sollten die Besucher transparent darüber informiert werden, warum Daten abgefragt und wie sie verarbeitet werden. So senkt man die Skepsis und baut Vertrauen auf.

4. Social-Media-Interaktionen steigern

Um die Sichtbarkeit in sozialen Netzwerken und den Traffic von dort zu steigern, sollte man es seinen Besuchern so einfach wie möglich machen. Befinden sich am Ende eines Artikels Social Buttons, werden Texte deutlich häufiger geteilt. Schließlich reichen dafür wenige Klicks aus. Muss der Besucher eine Empfehlung an seine Freunde und Follower hingegen umständlich auf dem Netzwerk selbst schreiben, muss der Artikel schon von überragender Qualität sein, damit er diese Arbeit auf sich nimmt.

Gewinnspiele

Beliebt sind auch Gewinnspiele, die für eine erfolgreiche Teilnahme voraussetzen, dass man eine Facebookpage liket oder einen Tweet mit Link zum Gewinnspiel absetzt. Je kleiner die Hürde, desto attraktiver die Preise und je höher die Gewinnchance, desto mehr Menschen sind dazu bereit.

Kostenlose Gegenleistung

Analog zur Gewinnspielteilnahme kann man auch für die Freigabe von Inhalten Aktivitäten im Social Media fordern. Das wird bereits für Zusatzangebote wie kostenlose eBooks gemacht. Gegen einen Tweet „als Bezahlung“ gibt es das eBook gratis. Mit dem WordPress-Plugin Social Locker lassen sich so ganze Seiten hinter eine „Interaktionsschranke“ setzen. Nur wer postet, liket oder teilt kann den gesamten Artikel lesen. Prinzipiell eine tolle Möglichkeit, mehr Interaktion in den sozialen Netzwerken zu erreichen, aber bei Weitem nicht für jede Branche geeignet. Eine weniger social-media-affine Zielgruppe dürften solche Anforderungen abschrecken, was wiederum negativen Einfluss auf die Absprungrate und die Verweildauer hat.

Fazit: Content und Usability sind das A und O

Die Optimierung von Nutzersignalen hat sich zu einem entscheidenden Faktor entwickelt, um nicht nur die Sichtbarkeit und das Ranking in den Suchmaschinen zu verbessern, sondern auch eine bessere User Experience zu bieten. Die Art und Weise, wie Nutzer mit Ihrer Webseite interagieren, sagt viel darüber aus, wie relevant, nützlich und vertrauenswürdig Ihre Inhalte sind. Die Vielzahl an Nutzersignalen, von der CTR über die Verweildauer bis hin zur Bounce Rate, liefert wertvolle Einblicke, die Suchmaschinen wie Google dabei helfen, die Qualität Ihrer Webseite einzuschätzen.

Die Grundlage für eine erfolgreiche Optimierung von Nutzersignalen liegt in der Schaffung hochwertiger Inhalte, die auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Zielgruppe abgestimmt sind. Eine klare und intuitive Webseite, schnelle Ladezeiten, mobile Optimierung und interaktive Elemente tragen dazu bei, die Nutzererfahrung zu verbessern und das Engagement der Nutzer zu fördern. Indem Sie auf das Feedback der Nutzer hören und kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Webseite arbeiten, können Sie die Zufriedenheit der Nutzer steigern und gleichzeitig Ihr Suchmaschinenranking positiv beeinflussen.

Die fortschreitende Entwicklung der Suchmaschinenalgorithmen hin zur Berücksichtigung von Nutzersignalen verdeutlicht, dass Suchmaschinenanbieter bestrebt sind, ihren Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Dies bedeutet, dass diejenigen, die Wert auf hochwertige Inhalte und eine positive Nutzererfahrung legen, auf lange Sicht belohnt werden. Die Optimierung von Nutzersignalen sollte daher nicht nur als strategischer Ansatz zur Steigerung des Suchmaschinenrankings betrachtet werden, sondern als grundlegender Schritt, um eine starke Online-Präsenz aufzubauen und Nutzern echten Mehrwert zu bieten.

Wie wichtig die durchdachte Content Creation sowie Usability-Optimierung ist, solltet ihr nun wissen. Habt ihr hierzu noch weitere Fragen, stehen wir euch natürlich gerne zur Verfügung – sei es als Online-Marketing-Agentur oder mit unserem SEO Seminar.

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