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Reichweite und Interaktion mit Facebook Live Video steigern

„Video is Content-King!“ Spätestens, als Facebook öffentlich machte, dass Videobeiträge die mit Abstand höchste Interaktionsrate besitzen und deswegen vom Newsfeed-Algorithmus bevorzugt werden, sollte sich jedes Unternehmen zumindest schon mal Gedanken über eigenen Videocontent gemacht haben. Eigene Videoproduktionen sind jedoch relativ aufwendig. Es geht aber auch einfacher: Auf Facebook, Instagram und mittlerweile auch YouTube könnt ihr mit einem Live Video direkt mit euren Fans interagieren.

Warum Live Videos?

Diese Frage ist schnell beantwortet. Wie schon erwähnt, erzielen Videos im Social Media die höchste Interaktionsrate. User schauen sich Liveübertragungen im Schnitt länger an und liken und teilen sie öfter, als andere Beiträge. Bereits 2016 verzeichnete Facebook, dass User dreimal mehr Zeit mit Livevideos, als mit normalen Videobeiträgen verbringen. Schon bei den nativen Videobeiträgen beobachtet Facebook eine um 186% höhere Interaktionsrate. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Video geteilt wird, sei im Vergleich zu allen anderen Beitragsformen sogar um 1000% (!!!) höher.

Mit organischen Posts wird es heutzutage immer schwerer, überhaupt im Newsfeed der User aufzutauchen. Über 60 Millionen Unternehmen bespielen mittlerweile eine eigene Fanpage auf Facebook. Die Konkurrenz ist also groß und der Facebook-Algorithmus wählt dank künstlicher Intelligenz immer gezielter aus, was der einzelne User in seinem Newsfeed zu sehen bekommt. 2016, nachdem Facebook mehrere Male Hand an seinen Algorithmus angelegt hatte, sank die organische Reichweite von Unternehmens-Fanpages auf unter 6,5%, dass heißt nur noch ein Bruchteil der eigenen Fans bekommen mittlerweile eure Inhalte überhaupt zu sehen.

Es ist also Zeit zum Umdenken! Es reicht längst nicht mehr aus, ein- oder zweimal in der Woche einen Blogbeitrag oder ein nettes Bild zu posten. Natürlich könnt und solltet ihr sogar einzelne Beiträge bewerben, um die Reichweite zu verbessern. Mit den richtigen organischen Posts könnt ihr aber zusätzlich relevanter für eure Zielgruppe werden. Wie? Die Antwort heißt: Videos. Um eine höhere Reichweite zu erzielen, benötigt ihr Interaktion.

Wie geht ihr live auf Sendung?

Facebook Live Video ist ein mobiles Format. Deswegen könnt ihr euren Laptop gleich zuklappen und das Smartphone zücken. Mit der Seitenmanager App seid ihr mit nur zwei Klicks live auf Sendung. Ihr klickt den „Posten“-Button und wählt dann „Live-Übertragung starten“ aus. Nach dem Countdown geht es sofort los.

Wichtig: Legt nicht einfach los, ohne zumindest ein grobes Konzept zu haben. Zwar lebt das Format von authentischem Inhalt und freier Sprache ohne Skript oder Studioatmosphäre, einen Plan solltet ihr trotzdem haben. Was wollt ihr euren Fans vermitteln? Warum sollten sie euren Live-Auftritt verfolgen? Zu welchen Themen oder Gelegenheiten sich Live-Videos anbieten, lest ihr weiter unten im Artikel.

Eure Fans sollten natürlich auch mitbekommen, wenn ihr „live seid“. Zwar bekommen sie von Facebook eine Benachrichtigung, wenn euer Video startet, jedoch solltet ihr euch nicht darauf verlassen, dass jeder gleich alles stehen und liegen lässt und sich vor euer Video klemmt. Schaut deswegen in den Statistiken eurer Facebookpage, wann eure Fans auf Facebook aktiv sind und mit euren Beiträgen interagieren. Ihr solltet einen Zeitpunkt wählen, an dem euch möglichst viele Fans gerade Aufmerksamkeit schenken können. Ansonsten ärgert ihr euch am Ende, dass niemand zusieht und eure Fans ärgern sich, weil sie gerade nicht zusehen können.
Um das zu vermeiden, solltet ihr euer Live-Video auf der jeweiligen Plattform, in diesem Fall Facebook, ankündigen. Wenn ihr einen Termin festgelegt habt, um live auf Sendung zu gehen, dann gebt euren Fans per organischem Post oder Facebook Ad bescheid. Eine noch elegantere Lösung bieten die Veranstaltungen. Erstellt eine Veranstaltung und ladet eure Fans ein, sich euer Live-Video anzuschauen. Ihr solltet hier unmissverständlich klar machen, warum es sich lohnt, an der Veranstaltung „teilzunehmen“, also was es dem Zuschauer bringt, wenn er euer Video sieht. Vorteil hierbei: ihr wisst zumindest ungefähr, mit wie vielen Zuschauern ihr rechnen könnt.

Wofür eignet sich ein Facebook Live Video?

Theoretisch sind eure Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Wichtigste Regel: euer Video muss dem potenziellen Zuschauer einen Mehrwert bieten. Natürlich könnt ihr live aus eurem Büro senden. Dabei sollte der Fokus jedoch nicht darauf liegen, dass die Kaffeemaschine in Gang gesetzt wird oder der Kopierer wieder funktioniert. Was ist der Anlass des Videos? Überspitzt ausgedrückt: Was ist so wichtig, dass eure Fans euer Video über mehrere Minuten verfolgen sollten?

Der Anlass des Videos ist abhängig vom Ziel, das ihr verfolgt. Wenn ihr lediglich informieren wollt, bietet es sich zum Beispiel an, ein neues Produkt, das es demnächst im Handel gibt, einfach mal vorzustellen. So vermittelt ihr dem Zuschauer das Gefühl, dass er anderen voraus ist, weil er das Produkt schon kennt, wenn es dann für Jedermann verfügbar ist.

Ihr könnt natürlich auch eine echte, „physische“ Veranstaltung ankündigen, die ihr ausrichtet, supported oder besucht. Erzählt den Zuschauern, was sie auf dem Event erwartet und warum sie dort ebenfalls auftauchen sollten. Natürlich kann und wird nicht jeder Zuschauer anschließend besagtes Event besuchen, aber selbst dann bietet sich ein erneutes Live Video von der Veranstaltung an.
EOM-Geschäftsführer Nico und Social Media Manager Philipp hielten die EOM-Fans zum Beispiel auf der SMX 2017 in München über das Programm auf dem Laufenden und zogen am Abend noch einmal Bilanz. Es wurde erklärt, was an diesem Tag ansteht, was die beiden mitgenommen haben und was unsere Zuschauer nach dem Event noch erwartet – in diesem Fall waren das Videointerviews mit SMX-Speakern, wie zum Beispiel MOZ-Wizard Rand Fishkin.

Mit einem Live Video könnt ihr also Dinge, die gerade in diesem Moment passieren optimal verarbeiten und eure Fans daran teilhaben lassen. Diese danken es euch ebenfalls live, indem sie zusehen, liken und kommentieren. Gerade letzteres solltet ihr im Blick haben, während ihr vor der Kamera steht, denn ihr könnt direkt auf die Kommentare unter eurem Video eingehen und auf das Feedback eurer Fans reagieren. So schafft ihr für die User ein interaktives Erlebnis.

Eine weitere gute Möglichkeit, eure Nutzer mit einem Live Video zu begeistern, ist der Blick hinter die Kulissen. Wie wird euer Produkt hergestellt oder wie sehen eigentlich die Menschen aus, mit denen eure Kunden am Telefon reden oder per Mail schreiben? Wie arbeiten sie? Was für euch daily business ist, bekommen eure Kunden so gut wie nie zu Gesicht und ist daher äußerst spannend für sie. Natürlich braucht ein solches Video auch einen guten „Moderator“, der erklärt, wo er seine Zuschauer gerade mit hin nimmt und was dort passiert, um sie bei Laune zu halten.

Dies sind nur einige Beispiele, wie man Facebook Live einsetzen kann. Eurer Fantasie sind letztlich keine Grenzen gesetzt. Einen kreativen und auch erfolgreichen Use Case bietet das Fußball Magazin 11Freunde. Jeden Tag werden hier zum „Themenfrühstück“ die heißesten News aus dem Fußball-Zirkus von zwei Redakteuren live auf Facebook diskutiert.

Wichtig für eure Videos ist eine gute Vorbereitung, denn vergesst nicht: ihr seid live auf Sendung. Alle Missgeschicke sind sofort zu sehen. Plant genau, was ihr in dem Video rüberbringen wollt und was eben nicht. Macht euch Gedanken, was für Fragen in den Kommentaren auftauchen könnten und wie ihr lässig und sympathisch darauf reagiert.

Fazit

Ein Live Video ist eine gute Möglichkeit, um seine Interaktionsrate und damit seine Reichweite zu erhöhen, seine Brand zu stärken, also den Kunden enger an die Marke zu binden und letztlich seinen Umsatz zu erhöhen. Bei aller Planung und Konzeption im Voraus, solltet ihr nicht den Spaß an der Sache vergessen und Mut zeigen, Sachen auszuprobieren.

Im Gegensatz zu produzierten Videos, die ihr sonst postet, sollte ein Live Video, das übrigens im Nachhinein weiterhin auf eurer Fanpage angezeigt wird, vor allem eines sein: authentisch. Eure Fans verzeihen euch in diesem Format kleine Bildwackler und nicht ganz perfekt formulierte Sätze. Lasst euch selber also Raum, um auszuprobieren, damit ihr seht, was funktioniert und was eher nicht.

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