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Domain-Änderung: Worauf muss ich beim Domain-Switch achten?

Ein neuer Domainname für euer Unternehmen, euren Online-Shop oder euren Blog und dabei keine Rankings verlieren? Bei einer Domainänderung kann vieles schiefgehen. Wir zeigen euch in unserem Whitepaper zum Domain-Switch alle Tücken bei der Umstellung und wie ihr den Domainwechsel gut übersteht.

Domain-Änderung aus gutem Grund

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Wechsel der Domain sinnvoll sein kann. Die 5 wichtigsten davon sind die Folgenden: 

1. Rebranding/Neuer Markenname

Eure Firma hat einen neuen Namen oder stellt sich neu auf? Der alte Domainname passt dann möglicherweise nicht mehr und muss geändert werden. 

2. Die aktuelle Domain ist durch schlechte Backlinks geschädigt 

In der Vergangenheit habt ihr schlechte Links aufgebaut oder wurdet durch Mitbewerber mit schlechten Links geschädigt? Eure Domain hat eine Penalty von Google bekommen, von der ihr euch nie so richtig erholt habt? Mit einer neuen Domain einen Neustart zu wagen, kann in diesem Fall sinnvoll sein.

Tipp: Auch die neue Domain solltet ihr vorher per WayBack-Maschine hinsichtlich alter Inhalte und einer Penalty checken. 

3. Kauf der Wunsch-Domain/Optimierter Domain-Name

Endlich konntet ihr eure Wunsch-Domain kaufen, deren Name aus eurem Hauptkeyword besteht? Auch wenn der Domainname nicht mehr ganz so entscheidend ist, eine Keyword-Domain können sich Nutzer häufig besser merken und ggf. bringt die Domain schon einige externe Verlinkungen mit sich. 

4. Zusammenschluss mehrerer Domains aus strategischen Gründen

Ihr habt in der Vergangenheit mehrere Domains zu einem Thema aufgebaut? Eure Websites konkurrieren zu den gleichen Keywords und ihr wollt nicht ständig an mehreren Domains arbeiten? Dann kann der Zusammenschluss mehrerer Domains zu einer Domain ein guter Grund für einen Domain-Switch sein. 

Bei einem Domainwechsel aus diesen Gründen muss in der Regel keine komplett neue Domain verwendet werden. Idealerweise verwendet ihr die stärkste der Domains als neue Hauptdomain. Die Inhalte der anderen Domains ziehen zur neuen Hauptdomain um.  

5. Aufsplittung einer Domain aus strategischen Gründen

Eure Domain deckt zu viele Themen auf einmal ab und rankt zu keinem wirklich gut? Bei zu vielen verschiedenen Themen kann es passieren, dass Google eurer Domain zu wenig Autorität für ein Thema beimisst. Auch wenn ihr verschiedene Zielgruppen ansprechen möchtet, kann eine Aufsplittung der Domain hilfreich sein.

So überstehen eure Rankings den Domain-Switch

Never change a running system – oder doch? Wenn ihr aus den oben genannten Gründen zu dem Schluss gekommen seid, dass ein Wechsel deines Domainnamens für euch sinnvoll oder unabdingbar ist, sollte euch bewusst sein, dass ihr das, was ihr aktuell habt, verlieren könnt. Das heißt Rankings, Bekanntheit und auch bares Geld. 

Betreibt ihr einen Online-Shop und verliert Rankings, werdet ihr das direkt in einem Rückgang der Sales spüren können. Aber auch Dienstleister oder andere Firmenwebsites können bei einer Domain-Änderung, die schiefläuft, an Sichtbarkeit verlieren, was möglicherweise zu weniger Kontaktanfragen o. Ä. führt. Betreibt ihr einen Blog mit Werbeeinblendungen, seid ihr ebenfalls davon abhängig, dass viele Leser zu eurer Seite finden. 

Damit all das nicht passiert, haben wir ein paar Hinweise für euch, die ihr berücksichtigen solltet.
Zuerst aber ein bisschen Grundlagenwissen:

Was ist eine 301-Weiterleitung?

301 ist ein HTTP-Statuscode, der eine permanente URL-Weiterleitung einleitet.
Statuscodes werden von einem Server an den Client ausgegeben, wenn der eine Anfrage stellt – also beispielsweise eine Website aufrufen will. (Ein Client ist quasi die Instanz, über die ihr die Website aufrufen wollt, in dem Fall ein Browser.)
Der Statuscode meldet dem Client also, dass diese Anfrage und alle weiteren derselben Art an eine andere URL weitergeleitet werden sollen – und diese URL könnt ihr vorher hinterlegen.
Damit kann also der Server den User automatisch an eure neue URL weiterleiten, auch wenn der Nutzer die alte URL aufruft.

Wie ist so eine 301-Weiterleitung also zu benutzen?

301-Weiterleitungen bei 1:1-Switch

301-Weiterleitungen sind wohl das wichtigste Instrument, wenn es darum geht, Google und anderen Suchmaschinen zu zeigen, wohin die bestehenden Inhalte verschoben wurden. Jede alte URL muss über die 301-Weiterleitung ein neues Ziel erhalten.  

Bei einem 1:1-Switch von einer Domain zu einer anderen ist im Grunde nur eine 301-Weiterleitung einzurichten, wenn die komplette restliche URL-Struktur für die neue Domain übernommen wird. 

Tipp: Auch wenn sich eine Domain-Änderung dazu anbietet, auch andere ungünstige URL-Strukturen zu ändern, macht eins nach dem anderen. Wechselt zuerst zum neuen Domainnamen und nachdem sich dann die Rankings auf das vorherige Niveau eingependelt haben, könnt ihr weitere Änderungen vornehmen. 

301-Weiterleitungen bei Domain-Zusammenschluss

Bei einem Domain-Zusammenschluss sind in der Regel mehr Weiterleitungen einzurichten. Alle alten Domains und deren URLs müssen auf die neue Domain umgeleitet werden. Möglicherweise müssen auch bestehende URL-Strukturen geändert werden. Dies kann z. B. dann vorkommen, wenn die Domains, die zusammengeführt werden sollen, gleiche Verzeichnisnamen besitzen. 

Beispiel: 
Das Unternehmen Farben-Froh bietet Malfarben für B2B-Unternehmen und für Direktkunden an und will die Domains farben-froh.de und farben-froh-b2c.de aus strategischen Gründen unter farben-froh.de zusammenschließen. Bei beiden Domains gibt es das Verzeichnis “Wandfarben”: 

  • farben-froh.de/wandfarben/
  • farben-froh-b2c.de/wandfarben/ 

Im Inhalt werden jedoch einmal B2B-Kunden und einmal B2C-Kunden angesprochen, somit sollen zwei Seiten bestehen bleiben. 

In diesem Fall ist es dann nicht möglich, die B2C-Wandfarben-Seite unter farben-froh.de/wandfarben/ aufzubauen und die farben-froh-b2c.de/wandfarben/ auf diese URL weiterzuleiten, ohne den B2B-Inhalt zu löschen. Für die B2C-Wandfarben-Seite muss somit ein neuer Verzeichnisname gefunden werden, der unter farben-froh.de noch nicht existiert. 

Achtung: Bei dieser Art des Domain-Zusammenschlusses kann es ebenfalls zu konkurrierenden Rankings kommen, zum Beispiel dann, wenn zwei Seiten zum Thema “Wandfarben” ranken sollen. 

301-Weiterleitungen bei Domain-Aufsplittung

Wird eine Domain in mehrere Domains aufgesplittet, sind in der Regel mehrere 301-Weiterleitungen einzurichten. Gab es bei der alten Domain bereits Themen-Verzeichnisse, die dann aufgesplittet werden, ist die Einrichtung der Weiterleitungen am einfachsten. Liegen die Inhalte an unterschiedlichen Orten, könnte die Einrichtung der Weiterleitungen mit hohem Aufwand verbunden sein. 

Beispiel: 
Die Domain news46.de beinhaltet verschiedenste News-Artikel. Da insbesondere die Fußball-Artikel nicht so gut performen wie erwartet, soll unter news46-fuba.de ein neues Fußball-Portal aufgebaut werden. Alle Fußball-Artikel werden von news46.de auf news46-fuba.de umgezogen. 

Sind die Fußball-Artikel bereits in einem Verzeichnis news46.de/fußball/, muss nur eine Weiterleitung für dieses Verzeichnis und dessen gesamte Artikel angelegt werden. 

Liegen die Fußball-Artikel unstrukturiert unter news46.de, muss ggf. jede Fußball-URL einzeln zur neuen Domain weitergeleitet werden.

Achtung: Bei einer Aufsplittung der Domains wird es in der Regel bei der Ursprungsdomain zu Sichtbarkeitsverlusten kommen, da dieser Domain Inhalte weggenommen werden.  

Umstellung der Tracking-Systeme und Tools auf die neue Domain

Damit eure Besucher auch unter der neuen Domain richtig getrackt werden, müssen Google Analytics, Google Search Console und Co. auf die neue Domain umgestellt bzw. die neue Domain in diesen angemeldet werden. 

Tool zur Adressänderung

Seit Februar 2020 gibt es in der Google Search Console das Tool zur Adressänderung. Damit wird Google über die Änderung informiert. Damit sollte die Migrierung der Google-Suchergebnisse von der alten zu neuen Website reibungslos verlaufen, sofern alle Weiterleitungen korrekt gesetzt sind. 

Domain-Änderung bei Facebook, Google My Business und Co 

Auch wenn alle Weiterleitungen korrekt eingestellt sind, solltet ihr die neue Domain direkt in Facebook, Instagram, Google My Business, Branchenbüchern oder anderen Netzwerken hinterlegen. So merken Fans und Follower direkt, dass sich bei euch etwas geändert hat und beginnen, sich an den neuen Domainnamen zu gewöhnen. 

Warum ihr auf eine SEO-Begleitung nicht verzichten solltet

Auch wenn eure Technik-Agentur die operativen Arbeiten erledigt und die Domain-Änderung vollzieht, solltet ihr auf eine professionelle SEO-Betreuung nicht verzichten. Ihr und eure Technik-Agentur werden dann bei folgenden Punkten unterstützt:

  • IST-Analyse: Analyse der bestehenden URLs, Inhalte und Rankings
  • Beratung: Beratung zur Domain-Änderung und Erstellung eines Ablaufplans, insbesondere, wenn neben dem Domainwechsel noch andere Umstellungen und Optimierungen vorgenommen werden sollen 
  • Weiterleitungskonzept: Bei Domain-Zusammenschluss oder einer Domain-Aufsplittung wird ein Weiterleitungskonzept erstellt 
  • Crawlings und Begleitung am Tag des Wechsels: Begleitung der Domain-Änderung am Tag des Umzugs und anschließende Crawlings, um zu ermitteln, ob dieser fehlerfrei durchgeführt werden konnte. 

Wie erkenne ich, dass meine Domain-Änderung funktioniert hat?

Google benötigt ca. 3 Monate, um den kompletten Domain-Switch zu verstehen und die alten Rankings unter der neuen Domain aufzubauen. Wenn alles geglückt ist, sollte es in Sistrix etwa so aussehen wie bei Switch von thebodyshop.co.uk auf thebodyshop.com, vorausgesetzt, du setzt einen 1:1-Wechsel um. 

seo domain-änderung
Quelle: SISTRIX/EOM. Screenshot: 07/19

Wie erkenne ich, dass meine Domain-Änderung schiefgelaufen ist?

Ist die Domain-Änderung schiefgelaufen, werdet ihr dies ggf. direkt in Umsätzen messen können. In den Sistrix-Daten sollte nach 3 Monaten eine vollständige Übertragung erkennbar sein. Wenn dies nicht der Fall ist, so wie beim Wechsel von Patient.co.uk zu Patient.info, solltet ihr euch Gedanken machen. 

domain-änderung schlecht sistrix
Quelle: SISTRIX/EOM. Screenshot: 07/19

Unterstützung bei der Domain-Änderung

Domain-Änderungen ohne SEO-Begleitung gehen häufig schief. Aus diesem Grund holt ihr euch am besten immer Unterstützung durch einen SEO. Denn dieser hat einen ganz anderen Fokus als die Technik-Agentur, die euch eventuell beim Relaunch unterstützt. Während sich die Techniker um die Funktionalität der neuen Domain kümmern, unterstützen die Maßnahmen eurer SEO-Begleitung eure Sichtbarkeit in den Suchergebnissen der Suchmaschinen.
Mit eurem Branchenwissen, guten Programmierern und einer kompetenten SEO-Agentur stehen die Chancen gut, dass eure Domain-Änderung gut über die Bühne geht!

Ihr wollt noch mehr Kenntnisse aufbauen? In unserem individuell abstimmbaren SEO-Seminar vermitteln wir euch das zielführende Fachwissen.

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