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Der Facebook Marketplace – Todesurteil für Ebay Kleinanzeigen?

In den USA verkaufen und kaufen User schon seit Herbst 2016 über die Facebook Funktion „Marketplace“. Nun kommt dieser auch nach Deutschland und bedroht andere Anbieter, wie Shpock oder Ebay Kleinanzeigen. Wir haben uns den Facebook Marketplace mal angesehen und zeigen euch, was ihr erwarten könnt.

Was ist der Facebook Marketplace?

Im Grunde ist der Facebook Marketplace ein Online-Flohmarkt. Das ist nicht neu. Dass ihr Facebook dafür jedoch nicht mehr verlassen müsst, dürfte jedoch einige User freuen. Die Grundidee von Facebook: die zahlreichen Verkaufsgruppen sollen gebündelt werden und die einzelnen Verkäufer sollen dadurch mehr Reichweite für ihre Annoncen bekommen.

Die Bedienung soll kinderleicht sein. Ihr könnt alles, was ihr nicht mehr braucht gebührenfrei über die Plattform verkaufen. Dabei zielt das Format vor allem auf lokale Verkäufe ab. Neben Deutschland wird die Funktion momentan auch in 16 weiteren Ländern ausgerollt. Verkäufe gehen hier jedoch nicht über die Ländergrenze hinaus. Facebook begründet diese Einschränkung damit, dass die meisten User sowieso nur nach lokalen Angeboten in ihrer Nähe suchen.
Verkauft werden kann alles, was den Handelsrichtlinien von Facebook entspricht. So könnt ihr theoretisch auch Autos oder Immobilien anbieten.

Wie funktioniert der Marketplace?

Der Facebook Marketplace ist eine Plattform, auf der du gebrauchte Gegenstände kaufen oder verkaufen kannst. Bevor du die Plattform nutzt, ist es wichtig, dich über die Handelsrichtlinien der Website zu informieren.

Um auf den Marketplace zuzugreifen, logge dich über deinen Browser in Facebook ein. Klicke anschließend auf der linken Seite deines „News Feeds“ auf den Punkt „Marketplace“. Der Marketplace öffnet sich in einem eigenen Fenster mit einer eigenen Navigationsleiste, über die du Produkte nach Kategorien filtern kannst.

Die Bezahlung wird nicht zentral über die Plattform geregelt, sondern zwischen den Verkäufern privat abgewickelt. Wenn du ein Produkt verkaufen möchtest, klicke auf „+ Neues Inserat erstellen“ und dann auf „Verkaufsartikel“. Hier kannst du Fotos hinzufügen, den Preis festlegen und weitere Informationen eintragen. Klicke abschließend auf „Veröffentlichen“.

Interessanterweise fallen weder für Käufer noch für Verkäufer Gebühren an. Dieser Aspekt macht den Marketplace zu einer ernsthaften Konkurrenz für Plattformen wie eBay Kleinanzeigen.

Der Facebook Marketplace bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, gebrauchte Gegenstände zu kaufen oder zu verkaufen, und erweist sich als praktische Ergänzung zur Vielfalt der Online-Handelsplattformen.

Zahlungsweise

Während die User in den USA bereits über den Facebook Messenger bezahlen, müssen sich deutsche Nutzer noch selbst um die Abwicklung kümmern. Hier bieten sich Vorkasse und PayPal an, so, wie es in den vielen Verkaufsgruppen bereits Gang und Gebe ist. Unser Tipp: verwendet am besten PayPal, weil ihr in Betrugsfällen euer Geld jederzeit zurückholen könnt.

Wann und ob Facebook die Bezahlung per Messenger auch in Deutschland ausrollt, wurde bislang noch nicht bestätigt.
Die Marketer unter euch haben sicherlich jetzt schon funkelnde Augen, bietet sich die Plattform doch geradezu für Werbung an, da die User dort sowieso schon auf der Suche nach Produkten sind und die Kaufabsicht schon vorhanden ist. Leider müssen wir bzw. muss Facebook euch hier enttäuschen, denn Werbung ist im Marketplace erstmal nicht vorgesehen. In den USA liefen dazu lediglich ein paar Tests. Ein Ergebnis dieser Tests wurde ebenfalls nicht veröffentlicht.

Worauf müssen gewerbliche Händler beim Facebook Marketplace achten?

Der Facebook Marketplace bietet dir als gewerblichem Händler eine großartige Gelegenheit, deine Produkte einer breiten Nutzerbasis zu präsentieren. Allerdings gibt es einige wichtige Punkte, die du beachten solltest, um die bestmögliche Erfahrung auf dieser Plattform zu gewährleisten. Hier sind einige Tipps für dich:

1. Richtlinien und Nutzungsbedingungen: Stelle sicher, dass du die Richtlinien und Nutzungsbedingungen des Facebook Marketplace genau kennst und einhältst. Diese Regeln legen fest, welche Arten von Produkten und Dienstleistungen du auf der Plattform anbieten kannst.

2. Klare und genaue Produktbeschreibungen: Erstelle detaillierte und präzise Produktbeschreibungen. Potenzielle Käufer sollten genau verstehen, was sie von deinen Produkten erwarten können. Füge Informationen zum Zustand, zur Größe, zur Farbe, zur Marke usw. hinzu.

3. Hochwertige Bilder: Nutze hochwertige Bilder, um deine Produkte klar und ansprechend zu präsentieren. Gute Bilder wecken das Interesse der Käufer und helfen ihnen, eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

4. Ehrliche Zustandsangaben: Sei ehrlich und transparent bezüglich des Zustands deiner Produkte. Wenn es Gebrauchsspuren gibt, teile das deutlich in deiner Beschreibung mit.

5. Preisgestaltung: Setze angemessene und wettbewerbsfähige Preise für deine Produkte fest. Vergleiche ähnliche Angebote auf dem Marketplace, um sicherzustellen, dass deine Preise fair sind.

6. Schnelle Reaktionszeit: Antworte zügig auf Anfragen von potenziellen Käufern. Eine schnelle Reaktionszeit zeigt deine Professionalität und dein Interesse an einer erfolgreichen Transaktion.

7. Vertrauenswürdiges Profil: Stelle sicher, dass dein Facebook-Profil vertrauenswürdig wirkt. Ein vollständiges Profil mit klaren Informationen über dein Unternehmen kann das Vertrauen der Käufer stärken.

8. Zahlungs- und Versandoptionen: Kläre im Voraus, welche Zahlungs- und Versandoptionen du anbietest. Eine klare Kommunikation dieser Informationen vermeidet Missverständnisse.

9. Kundenbewertungen und Feedback: Sammle positive Kundenbewertungen und Feedback, um deine Glaubwürdigkeit zu stärken. Käufer verlassen sich oft auf die Meinungen anderer, bevor sie einen Kauf tätigen.

10. Kundenorientierung: Biete einen ausgezeichneten Kundenservice. Sei hilfreich und höflich, um eine positive Beziehung zu deinen Kunden aufzubauen.

Der Facebook Marketplace kann für dich als gewerblichen Händler eine effektive Plattform sein, um deine Produkte zu präsentieren und neue Kunden zu erreichen. Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du eine positive Reputation aufbauen und erfolgreich auf dem Marketplace agieren.

Wie sicher ist der Facebook Marketplace?

Facebook erklärt natürlich, dass User nichts zu befürchten haben. Letztlich ist der Facebook Marketplace jedoch auch nur so „sicher“ wie Facebook selbst. Da hat jeder so seine eigene Meinung und sein eigenes Sicherheitsempfinden.
Fest steht, dass ihr entscheidet, wie viel andere von euch sehen, bleibt euch und euren Privatsphäreeinstellungen überlassen. Die Kommunikation untereinander läuft über den Facebook Messenger oder den Marketplace selbst. Um Produkte zu kaufen oder verkaufen, müsst ihr mindestens 18 Jahre alt sein.

Marketplace kills the Ebay-Star?

Die Anzeichen deuten ganz daraufhin. Ebays Nutzerzahlen stagnieren seit einiger Zeit und die Plattform muss kämpfen, um relevant zu bleiben. Facebook kommt mit einer weitaus höheren Nutzerzahl an den Markt (2 Mrd. weltweit aktive Nutzer; 550 Mio. Nutzer sind bereits in Verkaufsgruppen aktiv).
So könnte man auch annehmen, dass Facebook sich mit dem Marketplace selbst ins Knie schießt, denn was wird aus den vielen Verkaufsgruppen? Diese bleiben bestehen und werden mit der neuen Funktion sogar gestärkt.

Alle Annoncen, die ihr in einer der Gruppen postet, können gleichzeitig auch im Marketplace ausgespielt werden, um die Reichweite zu erhöhen und die mehr potenzielle Käufer zu erreichen. Bleibt abzuwarten, wie das bei Usern ankommt, die Gruppen nutzen, um unter Ihresgleichen zu bleiben.
Doch was ist nun mit Ebay? Kann sich der bekannteste Online-Flohmarkt bald verabschieden? Nicht unbedingt. Klar, Facebook wirkt erst mal wie ein unbezwingbarer Gegner, jedoch testete der Social Media Riese in den USA bereits die Funktion „Daily Deals“, die auch Angebote der Plattform Ebay in den Marketplace integriert. User können die Angebote dort lediglich sehen. Die Abwicklung läuft dann über die Ebay-Website selbst. Es riecht also nach Kooperation, statt nach Verdrängung.

Fazit

Der Marketplace macht Facebook ein Stück mehr zu einer Verkaufsplattform, könnte sich jedoch auch hierzulande ähnlicher Beliebtheit erfreuen, wie bei US-amerikanischen Usern. Dort wurden, laut Facebook, allein im Mai 2017 über 18 Millionen Inserate geschalten.

Eine Antwort auf „Der Facebook Marketplace – Todesurteil für Ebay Kleinanzeigen?“

GUTER BEITRAG! FACEBOOK MARKETPLACE IST INTERESSANTES FEATURE UND BEI DER GRÖSSE DES NETZWERKES AUCH NICHT ZU UNTERSCHÄTZE.N BIN GESPANNT, WIE ES SICH IN DEN KOMMENDEN Monaten weiter entwickelt!

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