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YouTube als Marketinginstrument – Interview mit Christian Tembrink [Video]

Christian Tembrink ist Experte in Sachen YouTube und Content-Marketing mit Bewegtbild. Mit uns hat er darüber gesprochen, warum und vor allem wie Unternehmen mit Videos verschiedene ziele erreichen können und warum Videocontent nicht immer gleich mehr Aufwand bedeutet, sondern sogar Kosten und Zeit sparen kann. dazu hat er auf unsere schriftlichen fragen natürlich per Video geantwortet.

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Philipp: Moin, moin, ich bin’s, Philipp von EOM. Ich habe mal wieder ein Interview geführt. Dieses Mal aber per Mail mit Christian Tembrink. Er hat jahrelange Erfahrung in Sachen YouTube Content, sprich Videos.
Geschickt habe ich ihm meine Frage wie gesagt per Mail, aber was ein richtiger YouTube-Experte ist, der gibt natürlich nicht einfach Antworten per Mail. Der Christian hat und freundlicherweise ein Video zugesendet und auf meine Fragen geantwortet.

Christian: Hallo liebe Besucher von EOM Insights. Ich möchte euch in diesem Video spannende Fragen zum Thema YouTube-Marketing beantworten. Wie rankt ihr mit euren Videos bei YouTube? Was kann man überhaupt alles im Marketing mit Videos anstellen?
Ich möchte euch eine Menge Wissen und Inspiration mitgeben, damit euer Marketing steil nach oben geht.

Ein paar Worte zu mir: Mein Name ist Christian Tembrink. Ich bin Gründer und Geschäftsführer der Online-Marketing Agentur Netspirits. Wir haben uns vor 2 Monaten mit den MSO Digital High Performance Spezialisten zusammengetan und gehören jetzt zu den Top-Agenturen im digitalen Marketing im deutschsprachigen Raum, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ich mache seit vielen Jahren schon sehr viel mit YouTube. Bewegtbild-Marketing, Social Media und SEO. So ist meine Firma in den vergangenen Jahren von „ich steige mit meinem Laptop ein“ bis hin zum großen Unternehmen mit 85 Mitarbeitern.

Ansonsten noch zu mir: Kölscher Jung, also Herzblut-Kölner. Ich bin immer für einen guten Schnack zu haben, bin viel unterwegs auf Konferenzen.
Aber jetzt komme ich erstmal zu Frage Nummer 1. Bewegtbild ist das Ding in Social Media. gerade Mark Zuckerberg mit Facebook gibt in Sachen Video immer mehr Gas. Wir haben Snapchat, Instagram, Boomerang & Co. Wie startet man am besten?

Tja, schwierige Frage. Es gibt nicht den einen Einstieg für jeden. Der Tipp, den ich euch geben will ist, schaut euch an, wo euer Marketing momentan sichtbar ist – offline und online. Wo finden Kunden etwas über euch? Wie recherchiert eure Zielgruppe, bevor sie eure Produkte kauft oder überhaupt auf die Idee kommt, eine Dienstleistung oder ein Produkt von euch haben zu wollen? Googlen die? Benötigen sie ein bestimmtes Wissen dafür? Ist es ein komplett neues Produkt, das noch keiner kennt?

Diese Fragen sind wichtig, denn danach entscheidet ihr, ob ihr Videos zum Beispiel auf Facebook nutzt – damit kann man ganz toll Performance-Marketing für Produkte, die noch niemand kennt, betreiben. Vielleicht wollt ihr aber auch eher Help-Content für eure Nutzer auf YouTube schaffen, um Produkte zu erklären.

Ich möchte das mal an einem Beispiel von mir selber zeigen. Wenn ihr bei Google nach „Wie komme ich bei Google auf Platz 1?“ sucht, werdet ihr relativ sicher ein Video von mir finden. Das ist kurz, knapp und sympathisch und liefert einen ersten Markenkontakt.

Ansonsten schaut auf euer Marketing. Wo performed was, wie gut und an welcher Stelle, an welchem Kundenberührungspunkt könnt ihr das Format Video am besten nutzen? Manchmal ist es die eigene Website. Da kann man zum Beispiel auf der Kontaktseite mit einem netten Video sein, in dem ihr den User dazu einladet, Kontakt mit eurem Unternehmen aufzunehmen.
Ihr könnt Video-Marketing auf Facebook, YouTube oder auch in Newsletern nutzen. Wichtigste Punkte: Nachdenken, Ziele definieren – Was will ich mit dem Video erreichen? Was soll der Nutzer nach dem Betrachten des Videos tun? – und dann Schritt für Schritt annähern. Vor allem solltet ihr mutig sein und es einfach mal ausprobieren.

Wozu ist YouTube gut?

Frage Nummer 2: Wozu soll das Ganze denn jetzt gut sein? Dazu ein paar Fakten: YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. YouTube deckt den Bedarf an Search- und Help-Content. Nutzer gehen auf YouTube, um etwas zu lernen, Produkte und Anwendungen zu verstehen und um sich ein gutes Bild für ihre Kaufentscheidung machen zu können.

Aus diesem Grund ist YouTube für Unternehmen hoch-effektiv, um in der Costumer-Journey vom ersten Impuls an, also zum Beispiel mir passiert etwas und ich merke, dass ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht habe, den Kunden zu begleiten und ihm bei seiner Entscheidung zu helfen. YouTube kann euch dabei helfen, mit Content, der für eure Nutzer hilfreich ist, auffindbar und sichtbar zu sein.

Darauf aufbauend, könnt ihr viele spannende Sachen machen, zum Beispiel Remarketing. Alle, die dieses Video von euch gesehen haben, sehen jetzt noch eine Display-Kampagne oder ein weiteres Video oder, oder, oder…
Es gibt wirklich wunderbare Möglichkeiten, auf YouTube zu werben, präsent zu sein und vor allen Dingen, um mit Nutzer zentrierten Inhalten sichtbar zu werden. Es geht darum nicht zu sagen: „Ich bin toll. Kauf mich!“, sondern zu wissen, dass der Nutzer sich erstmal informieren und Zweifel abbauen will. Er will etwas verstehen.

Kurzes Beispiel dazu: Jemand, der sich ein Toupet anschaffen muss, der wird auf YouTube wahrscheinlich nicht „Toupet kaufen“ eingeben, sondern vielleicht nach Begriffen, wie „Geheimratsecken verstecken“ oder „Frisuren für Männer mit wenig Haaren“ suchen. Wenn ihr da dann sichtbar seid, also schon bevor der Kunde weiß, dass er ein bestimmtes Produkt braucht, könnt ihr so schon mal einen sympathischen ersten Markenkontakt schaffen.
Nochmal zusammengefasst: YouTube ist eine gigantische Marketing-Maschine und eine riesige Such-Plattform. Sie ist perfekt, um emotional und sympathisch mit eurer Zielgruppe in Kontakt zu treten.

Wie kann man als Unternehmen YouTube für sich nutzen?

Ich komme zur nächsten Frage. Was kann ein YouTube-Channel und wie genau können Unternehmen eigentlich YouTube für sich nutzen?
Auch da gibt es verschiedene Strategien. Ihr könnt tatsächlich Audience-Building betreiben, also so ähnlich, wie wenn ihr einen Mailverteiler für einen Newsletter aufbaut. Ihr könnt Abonnenten generieren und damit eine Community aufbauen.

Schaut euch dazu einfach mal den Channel von ars24.de an. Da ist natürlich die Frage, ob ein von Anfang an regelmäßiges Programm auf YouTube auch euer Weg ist. Ihr könnt YouTube natürlich auch einfach als Hosting-Platform für ein TrueView-Werbevideo von euch nutzen, damit ihr es später auf eurer Website einbetten könnt.

Diese Frage müsst ihr euch beantworten. Wenn ihr mich nach einem Tipp fragt, dann rate ich euch, dass ihr überlegen müsst, wie ihr Fragen zu eurem Produkt, Fragen von eurer Zielgruppe nett und visuell ansprechend aufbereitet. Findet 5 bis 10 Suchabfragen, in denen ihr auffindbar sein wollt, dreht dazu 5 bis 10 Videos und sorgt davor, dass die nach und nach veröffentlicht werden. Dann beginnt das Learning. Lernt vom direkten Feedback und fordert es in euren Videos auch ein.
Eure Zuschauer sollen euch ihre Meinung mitgeben, wie es ihnen gefallen hat und was noch verbessert werden kann. Schaut euch unbedingt auch die YouTube-Analytics-Zahlen an. Hier seht ihr, wie lange schauen sich Menschen eure Videos an.

Ihr braucht also am Anfang erstmal Mut, um einfach mal zu machen. Wo sich Videos für euch individuell am besten nutzen lassen, das könnt nur ihr beantworten. Definiert Ziele, versucht es erstmal mit einem kleinen Set an Filmen und jemandem, der euch dabei zur Seite steht und dafür sorgt, dass alles auch professionell rüberkommt. Ladet die Filme hoch und vermarktet sie über ein paar Wochen. Dann müsst ihr schauen, wie gut funktioniert das alles? Wurden eure Ziele erreicht?

Dann habt ihr eine Grundlage, um zu entscheiden, was ihr besser machen und wie ihr am Format noch herumschrauben könnt.
So viel erstmal zu YouTube. Nicht jedes Unternehmen braucht einen Channel, auf dem jede Woche 10 Filme auftauchen. Dennoch bietet die Plattform viele gute Marketing-Optionen.

Was geht auf YouTube gar nicht?

Nach den fragen zu YouTube und den Channels, möchte ich ein bisschen was zum Inhalt der Videos erklären. Was muss man beachten? Was sind absolute No-Go’s?

Wichtig für den Inhalt: Wir arbeiten für Firmen, wie Warner Bros., Telekom oder Toyota, also große Firmen mit viel Budget und vielen Möglichkeiten. Da kommt es oft vor, dass dort die Denke vorherrscht: „Mit einem Film kann man alles machen, also ladet einfach mal den TV-Spot bei YouTube hoch und dann geht der durch die Decke.“

Nein! Das wird er aller Erfahrung nach nicht. Ihr solltet beim Inhalt des Videos auf jeden Fall nicht Produkt zentriert, sondern Nutzer zentriert denken. Überlegt euch vorher, welche Sorgen und Probleme eure Nutzer vielleicht haben. Wo sind sie unsicher und an welcher Stelle könnt ihr ihnen helfen, Entscheidungen zu treffen, Sicherheit zu erlangen oder einfach nur einen Sachverhalt zu verstehen? Damit seid ihr auf dem richtigen Weg.
Absolute No-Go’s sind also Produkt zentrierte Filme à la: „Kauf mich, ich bin der Beste!“

Ein andere No-go ist beschissener Ton. Ton und Licht sind sehr wichtig. Man kann da eine gewisse Regel aufstellen: Je dringender der Informationsbedarf des Nutzers ist, desto egaler ist ihm, ob euer Video eine high end quality besitzt oder nicht.
Wenn ich also nachts mit einem platten Reifen auf der Autobahn am Seitenstreifen stehe und finde auf YouTube einen Film von euch, dann ist es mir relativ egal, ob eine Monster-Ausleuchtung oder eine tolle Kamerafahrt mit drin ist. Da bin ich einfach nur glücklich, wenn ihr mir mit dem Video helft und behalte euch gut in Erinnerung.

Ein weitere No-Go ist, ein Format zu wählen, dass einfach nicht für YouTube gemacht ist. Ihr solltet euch schon an die Regeln der Filmkunst auf YouTube halten, d.h. einen kurzen Opener und dann direkt zur Sache kommen. Verzichtet möglichst auf lange Logo-Jingles und haltet den Nutzer einfach bei Stange und bindet in. Sorgt dafür, dass der Film auch wirklich Interesse weckt und bis zum Ende geschaut wird.

Es folgen jetzt noch ein paar Tipps zur Frage: „Wie macht ihr eure Filme überhaupt auffindbar?“ Das ist der vorletzte Teil des Interviews. Ihr habt nun ein Video produziert und nehmen wir mal an, ihr habt das Ziel, mit dem Video auffindbar zu werden, also Traffic zu generieren. Dann solltet ihr auf jeden Fall, bevor ihr das Video dreht, sicherstellen, dass ihr wisst, bei welcher Suchabfrage das Video auffindbar werden soll.

Also vorher einfach eine Keyword-Analyse durchführen und jeden Film speziell auf eine Suchabfrage optimieren. Ihr müsst das Keyword dann im Video, im gesprochenen Text, im Intro, auch durch das, was ihr erklärt aufführen. Beim Upload gehört es ebenfalls in den Titel, die Tags und die Beschreibung. Idealerweise bekommt ihr dann noch Kommentare, die wiederum zum Keyword passende Begriffe liefern.

Ist YouTube für jedes Unternehmen sinnvoll?

So, und zum Abschluss noch eine Frage, die mir von den EOM Insights-Kollegen gestellt wurde. An dieser Stelle einen Gruß an den Philipp. Sollte jeder anfangen, Videos zu produzieren oder gibt es auch Unternehmen, für die es gar keinen Sinn macht, mit Videos zu arbeiten?

Hmmm…eine Regel hat immer Ausnahmen. Natürlich muss jetzt nicht jeder unbedingt mit Videos anfangen. Meine Denke ist aber: Videos können eine ganze Menge – nicht nur im Marketing. Denkt doch mal an Prozess-Optimierung. Wenn ich in meinen Kanal gucke und sehe, wie viele Stunden Netspirits-Videomaterial im vergangenen Monat geschaut wurde, dann entspricht das in etwa der Arbeitszeit eines festangestellten Mitarbeiters.
Es werden also so viele Stunden geschaut, wie sonst ein Vollzeit-Mitarbeiter bei Netspirits arbeitet. Da wir in unseren Videos viele Fragen beantworten, kann man Videos nicht nur aus Marketing-Sicht, sondern auch als Kostenersparnis oder Prozess-Optimierung sehen.

Deswegen vertrete ich die These, dass es für jedes Unternehmen, wirklich jedes, praktische Anwendungsszenarien – entweder aus dem Bereich Vermarktung, Branding ud Vertriebsoptimierung oder eben Kundenservice oder -bindung, Kostenersparnis, weil ihr eben Fragen, die eure Hotline, E-Mail-Support oder Chat-Team jeden Tag immer wieder aufs Neue beantwortet, mit Videos abdeckt.

In diesem Fall hoffe ich, dass mein Video das Ziel erfüllt hat, euch ein wenig zu inspirieren. Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen Denkanstoß geben und sage an dieser Stelle auch danke an EOM. Hat Spaß gemacht. Ich hoffe, viele Menschen schauen sich das Video an und euch geht’s gut und ihr habt einen tollen Tag. Irgendwann sehen wir uns auch im echten Leben mal wieder. Cheerio, euer Christian.
 
Wer mehr über Christian Tembrink erfahren will, sollte sich mal auf dem YouTube-Channel seiner Agentur umschauen: https://www.youtube.com/user/netspirits

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