Moin und herzlich willkommen zu einer frischen Folge OMG! – die Online-Marketing Goods. In dieser Folge erfahrt ihr, was Trump nun schon wieder gegen Google, Facebook und Co. hat, wie Facebook mit dem Rollout von Facebook Watch Konkurrent YouTube weiter auf die Pelle rückt und noch vieles mehr.
Trump attackiert Google
Der wohl berühmteste und mächtigste Twitter-Troll Donald Trump hat wieder zugeschlagen. Der US-Präsident hat schon vor seiner Wahl mehrmals bewiesen, dass seine Tweets nicht nur für regelmäßiges Gelächter durch Unzulänglichkeiten seinerseits führen, sondern auch mal schnell Aktienkurse beeinflussen. Der Titel “mächtigster Mann der Welt” sollte also um “mächtigster Mann auf Twitter” ergänzt werden. Das bekamen kürzlich mal wieder die digitalen Riesen Google und Facebook zu spüren.
Trump wirft ihnen nämlich vor, Suchergebnisse in Verbindung mit seinem Namen zu manipulieren. So seien nahezu alle Suchergebnisse von eher links-gerichteten Quellen und konservative Medien werden vernachlässigt. Eine kühne Behauptung, die der Präsident sogar mit einem Video auf Twitter belegen wollte.
Nun stellte sich jedoch heraus, dass das Video offenbar ein Fake ist. Hier wird dargestellt, dass die Rede zur Lage der Nation zu Obamas Amtszeit stets sehr prominent auf Google präsentiert wurde, während Trumps Reden von Google gezielt versteckt worden seien. Google hat in der Zwischenzeit den Fehler im geposteten Video gefunden und sich dazu geäußert.
Der Ersteller hat offenbar die Wayback-Machine des US-amerikansichen Internetarchivs für seine Screenshots genutzt. Hier werden jedoch alle interaktiven Elemente einer Website abgespeichert. Das betrifft zum Beispiel die Google Doodles oder auch die YouTube Liveübertragungen. Trotz dieser stichhaltigen Erklärung, weicht Trump scheinbar nicht von seinem Kurs ab, denn das Video ist nach wie vor auf seinem Twitter Account oben angeheftet. Was soll man da noch zu sagen?
Trump ist für seine Schnellschüsse auf Twitter bekannt und erhält nach wie vor auch viel Zustimmung.
Facebook Watch
Seit Ende vergangener Woche ist Facebook Watch überall auf der Welt verfügbar. Nach IGTV für Tochter Instagram die nächste Kampfansage an Konkurrenten YouTube und ein weiterer Beweis dafür, dass Video content King ist. Die zuvor lange in den USA getestete neue Fläche in der Facebook Ad ist schnell erklärt: ihr könnt hier gezielt nach Videos suchen und euch Clips eurer Freunde oder Lieblingsmarken ansehen. Facebook legt den Fokus hierbei jedoch nicht allein auf den Videokonsum, der übrigens in den Tests in den USA seit der Einführung um das 14-fache gestiegen ist.
Die Menschen, also sowohl die Macher, als auch die Konsumenten sollen im Mittelpunkt stehen. Stichwort: Interaktion. User sollen nach und nach mehr Möglichkeiten bekommen, mitzubestimmen, wie sich die Inhalte auf Facebook Watch entwickeln. Im Laufe der Zeit werden neue Videoerlebnisse und soziale Interaktionsmöglichkeiten in Watch hinzukommen, wie beispielsweise Watch-Parties, Premieren oder neue Videoformate mit Quiz- und Umfrage-Tools, bei den die Teilnahme des Publikums im Vordergrund stehen. Was Watch-Parties sind?
Im Grunde hat das nicht Facebook erfunden. Ein klassisches Beispiel für eine Watch-Party ist der Eurovision Songcontest. Millionen Menschen in ganz Europa schauen gleichzeitig diese Livesendung an und nutzen die sozialen Netzwerke, um sich über die Auftritte auszutauschen. Genau das liefert Facebook nun mit Facebook Watch, nur, dass niemand mehr den Fernseher einschalten muss, sondern alles über Facebook erledigt.
Zu den ersten Kooperationspartnern, die in Deutschland für Content auf Facebook Watch sorgen, gehören Promiflash und Borussia Dortmund. Insgesamt wird Facebooks Alternativangebot den Wettbewerb zwischen den TV-Sendern und anderen Plattformen wie YouTube beleben. Außerdem schafft der Social Media Riese damit natürlich eine neue Fläche für Werbung.
Für euch bedeutet das: Video-Marketing sollte ganz oben auf eurer Agenda stehen, denn ihr habt dadurch die Chance auf eine riesige Reichweite.
Instagram Verifizierung
Instagram will mehr blaue Haken verteilen! Während ihr auf Facebook im Grunde selber dafür sorgen könnt, dass eure Fanpage verifiziert wird und den heiß begehrten Haken bekommt, entschied Instagram bislang komplett selber, wem diese Ehre zuteil wird.
Verifizierte Accounts bekommen bekanntlich mehr Trust, Aufmerksamkeit und Reichweite. Aus diesem Grund versucht natürlich jeder, diese Kennzeichnung zu bekommen. Nur die größten und bekanntesten Influencer und Marken dürfen sich momentan auf Instagram mit dem blauen Haken schmücken. Das soll sich nun ändern, denn Instagram lässt euch die Verifizierung ab jetzt aus der App heraus beantragen.
Bevor ihr jetzt alle in Jubelschreie ausbrecht und die Instagram öffnet: natürlich ist die Verifizierung an einige Bedingungen geknüpft. Schließlich soll der blaue Haken etwas Besonderes bleiben und nicht jeder Katzenfoto teilende Clickbait-Monkey diese Markierung für sich beanspruchen dürfen. Was müsst ihr also tun?
Zuallererst muss das Konto natürlich eine echte Person oder Marke repräsentieren. Außerdem darf es nur einen Account pro Marke oder Person geben. Ausnahme sind Accounts für einzelne internationale Märkte. Der Account muss öffentlich sein und eine ausgefüllte Bio besitzen. Ihr müsst ein Profilfoto und mindestens ein Foto gepostet haben. Des Weiteren darf es keine Verweise auf Profile in anderen sozialen Netzwerken geben. Die wohl wichtigste Bedingung und leider Totschlag-Argument für die meisten Accounts: Die Person oder Marke muss bekannt, oft gesucht und in den Medien vertreten sein.
Für diejenigen unter euch, die es trotzdem versuchen wollen: ihr findet in den Profil-Einstellungen nun den Punkt “Verifizierung beantragen”. Dort müsst ihr euren Namen oder den der Marke, sowie Ausweisdokumente hinterlegen. Und zack, habt ihr das blaue Häkchen beantragt. Danach heißt es Daumen drücken, dass ihr groß genug seit, um der Verifizierung auf Instagram würdig zu sein.
Also: probiert es doch mal aus und erzählt uns, was passiert ist.
Wir möchten euch in diesem Zusammenhang jedoch noch darauf hinweisen, dass diese Neuerung einige Hacker auf den Plan gerufen hat, die mit dem Angebot locken, für euch die Verifizierung zu übernehmen und garantierten Erfolg versprechen. Diese Drittanbieter wollen nur eure Zugangsdaten und euren Account übernehmen. Versucht es also lieber auf eigene Faust oder bittet einen vertrauensvollen Partner darum.
Amazon Mobile Video Ads
Amazon testet ein neues Werbeformat – und werkelt damit an einer neuen Möglichkeit für euer Amazon-Marketing! Amazon Video in Search Results – so nennt der eCommerce Riese sein neues Format, dass sich gerade in der Betaphase befindet und getestet wird. Dabei handelt es sich um maximal 90 Sekunden lange Produktclips in den Suchergebnissen, die entweder direkt zur Produktseite oder einer Händlerseite auf Amazon führen.
Advertiser haben die Option bestimmte Keywords zu targeten – die Markennamen der Wettbewerber sind allerdings tabu. Außerdem müssen eure Werbeclips zwingend Ton beinhalten. Zwar starten die Clips ohne Ton, doch ein Klick des Users aktiviert den Sound. Abgerechnet wird übrigens auf CMP-Basis.
Gedacht ist das Werbeformat wohl zunächst für Großkunden, denn Amazon verlangt von den Werbetreibenden ein Budget von mindestens 35.000 US-Dollar. Damit macht Amazon jedoch ein längst überfälligen Schritt, denn Mobile ist zwar wichtig, wurde jedoch bislang von Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt. Die Werbemöglichkeiten für mobile Geräte sind noch sehr mau.
Getestet wird derzeit nur auf dem mobilen Betriebssystem von Apple, iOS. Wann der weltweite Rollout kommt, ist noch unklar, aber wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.
Google Good News
Kennt ihr dieses flaue und leicht depressive Gefühl, wenn ihr gerade Nachrichten geschaut habt? Oft kommt es uns so vor, als sei die Welt kurz vor dem Abgrund und die Lage war noch nie so schlimm, wie jetzt gerade. Auch Google hat dieses Problem erkannt und kann es nicht nur erklären, sondern tut nun auch etwas dagegen.
Woher kommt dieses schlechte Gefühl und die abwechselnde Angst, dass wir bald vom Klimawandel, Krieg oder Terror betroffen sind?
All diese Sachen gab es auch schon vor Jahrzehnten und zum Teil in viel schlimmerem Ausmaß. Heute konsumieren wir jedoch so oft und so viele Nachrichten, wie noch nie. Ob im Fernsehen, Zeitungen oder sozialen Netzwerken – von allen Seiten prasseln täglich Lawinen von Breaking News auf uns ein.
Da entsteht schnell der Eindruck, dass alles so schlimm wie noch nie ist. Alles ist wichtig, alles ist bedrohlich und könnte uns ins Verderben stürzen. Insgesamt sind wir empfänglicher für negative Nachrichten, die uns schockieren und nehmen dabei die guten Dinge, die Dinge, die richtig laufen, schlicht nicht mehr wahr. Google kämpft nun gegen diese Sicht der Dinge und bringt auf Wunsch gute Nachrichten über Google Home zu euch nach Hause.
Wenn ihr also mal wieder denkt, die Welt wird so nicht mehr lang existieren, dann bittet Google, das wieder in ein positives Licht zu rücken. Die Funktion ist bislang nur in den USA ausgerollt worden. Dort arbeitet der Suchmaschinen-Riese mit dem Solutions Journalism Network zusammen. Das ist eine Non-Profit-Organisation, die sich dem positiven und lösungsorientierten Journalismus verschrieben hat, statt immer nur zu meckern.
Was denkt ihr über Googles Ansatz, mal wieder etwas bessere Laune zu verbreiten? Willkommene Abwechslung oder Galgenhumor? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren.
Und: Wen von euch treffen wir am 12. September auf der DMEXCO in Köln? Meldet euch doch per Facebook Messenger bei uns. Wir haben einen eigenen Tisch am Stand von Google und vergeben exklusive Termine, um mit euch über eure digitalen Potenziale zu reden. Das Ganze ist natürlich kostenlos und unverbindlich. Also sagt uns Hallo und fragt uns aus. Wir freuen uns schon auf euch.