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Eine Story – viele Plattformen: So funktioniert Content-Recycling

Du bist für Content-Marketing oder Social-Media-Marketing zuständig und zerbrichst dir ständig den Kopf über neue Inhalte? Mach dir das Leben leichter! Recycle deinen Content – denn Content-Produktion ist zeit- und kostenintensiv. Lass uns direkt starten!

Was genau ist Content-Recycling?

Beim Content-Recycling nimmst du deinen bestehenden Content oder vorhandene Themen (z. B. aus dem Berufsalltag), transformierst diese oder passt sie an und verwendest sie dann auf weiteren Plattformen und in neuen Formaten.

Durch die Content-Transformation werden deine Inhalte an die neuen Medienformate und ggf. Zielgruppen angepasst. In manchen Fällen ist es sogar möglich, den Content unverändert wiederzuverwenden – dazu weiter unten mehr.

9,4 Milliarden Euro* wurden im D-A-CH-Raum im Jahr 2020 in Content-Marketing-Aktivitäten investiert. Mit Content-Recycling kannst du den Return-on-Invest (ROI) im Content-Marketing vervielfachen!
(*Quelle: https://content-marketing-forum.com/cmf-studie/)

Update 2022

CMF Basis-Studie zeigt: Content Marketing Investitionen steigen weiter
Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse der achten Content Marketing-Basisstudie, die das Content Marketing Forum e.V. gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Scion erstellt hat. 9,8 Milliarden Euro investieren den Studienergebnissen zufolge die Unternehmen im deutschsprachigen Raum jährlich in Content Marketing.

So viel vorab: Viele deiner Content-Stücke eignen sich mit Sicherheit hervorragend für Content-Recycling. Wie das genau funktioniert, zeigen wir dir jetzt. Außerdem gibt es einen Exkurs zu Video-Recycling – dem Trend-Format im Content-Marketing.

Was ist eine Story und wie finde ich Geschichten für mein Content-Marketing? 

Andrea Cunningham, die ehemalige PR-Beraterin von keinem geringerem als Steve Jobs, erzählte uns bereits in einem Interview auf dem Bits & Pretzels 2017, dass es nicht darum geht, jede Woche eine neue Geschichte zu erzählen, sondern sich auf seine Key-Messages zu konzentrieren und diese immer wieder neu zu verpacken.

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Jede noch so kleine Geschichte aus deinem Unternehmensalltag ist eine Story. Jeder deiner Posts, egal, ob es sich um eine Instagram Story, ein TikTok oder einen Blogbeitrag handelt, ist ebenso eine Story. Im Content-Marketing arbeiten wir immer mit Storytelling – und Stories brauchen kreative Formate, um wirken zu können.

Du schreibst jeden Tag Geschichten, manchmal ohne es zu merken. Und jede dieser Stories kannst du für dein Content-Marketing recyceln.

Nutze auch kleine Alltagsgeschichten, transformiere sie in ansprechende Formate und schon füllt sich dein Redaktionsplan! Du musst kein Profi-Autor sein, um Stories für Content-Marketing zu finden.

Die Vorteile von Content-Recycling 

Viele Kreativteams und Content-Creator meinen, sie müssten das Rad ständig neu erfinden und laufend große Social-Media- und Marketingkonzepte liefern. Dabei hat Content-Recycling enorme Vorteile und erspart Kreativteams (oder deiner Agentur) Zeit, die sie anderweitig investieren können. 

Die wichtigsten Vorteile von Content-Recycling sind:

  • Mehr Reichweite und Impressionen, ohne neuen Content zu erzwingen
  • Eine größere Zielgruppe erreichen: Du sprichst andere Personen über neue Kanäle an
  • Zeit- und Kostenersparnis: Die Zeit, die du in die ursprüngliche Content-Produktion investiert hast, zahlt sich durch Content-Recycling gleich mehrfach aus!
  • Aussagekräftige KPIs: Du kannst analysieren, welcher Inhalt in welchem Format am besten performt, was dir für die künftige Content-Planung weiterhilft.
  • Schont die Hirnkapazitäten: Recycle jedes Thema immer direkt für mehrere Formate und Plattformen. Danach kannst du gedanklich mit dem behandelten Thema abschließen und dich dem nächsten widmen.
  • Höhere Frequenz: Du schaffst es, öfter zu posten als bisher und überbrückst Urlaubs- oder Leerlaufzeiten.

Recycling vs. Republishing: Content-Recycling ist nicht gleich Content Republishing! Beim Recycling werden bestehende Inhalte aufgegriffen, angepasst und dann in ihrer neuen Form veröffentlicht. Beim Republishing dagegen werden bestehende Inhalte bei Bedarf nur aktualisiert und dann nochmals veröffentlicht. 

Ab in die Recyclinganlage: Diese Content-Formate sind gut geeignet

Blogbeiträge/Newsletter recyceln

Du konzentrierst dich bisher auf deine „eigenen Kanäle“ und veröffentlichst Blogbeiträge oder versendest Newsletter an deine Abonnenten? Dann hast du einen riesigen Textwortschatz, der darauf wartet, transformiert zu werden!

  • Blogbeiträge oder Newsletter kannst du in Karussell- oder Single-Posts für Instagram, Pinterest und Co. umfunktionieren. Dabei wird der Inhalt auf die wichtigsten Kernaussagen komprimiert, der Rest kann in die Caption aufgenommen werden. 
  • Produziere daraus Kurzvideos für Reels, TikToks, Shorts oder Idea-Pins.
  • Fasse mehrere Blogbeiträge zu einem kostenlosen E-Book oder einem ausführlichen Leitfaden („Freebie“) zusammen und gib dein Wissen so gebündelt weiter. Als Gegenleistung kannst du die Eintragung in deinen Newsletterverteiler einfordern – Win-Win-Situation!

Tipp: Wenn du recycelte Blogbeiträge auf Social Media postest, kannst du immer auf die ursprüngliche Quelle, also auf den Blogbeitrag, verlinken. So generierst du ganz nebenbei noch mehr Website-Besucher*innen!

Social Media Posts und Stories recyceln

Deine Posts auf Social Media bestehen wahrscheinlich zum größten Teil aus Bildern und nur wenig Text. 

  • Was du hier postest, könnte doch auch in deinem Newsletter gut ankommen. Du musst deine Bildergeschichte und deine Gedanken nur aufschreiben – und schon hast du neue Texte.
  • Außerdem kannst du aus mehreren Bildern ganz einfach Kurzvideos produzieren, ohne tatsächlich etwas filmen zu müssen. So entstehen aus Bildposts, Reels, TikToks oder Shorts.

Instagram-Tipp: Teile deine Instagram-Posts (egal ob Reel, Karussell oder Single-Post) auch in der Story, das bringt dir definitiv mehr Reichweite. Im Arbeitsalltag wird das oft vergessen, vor allem, wenn Posts vorausgeplant werden. Also – immer daran denken!

YouTube-Videos recyceln

Du hast längere YouTube-Videos, wie z. B. Erklärvideos oder Interviews produziert? 

  • Transformiere sie in eine Podcast-Folge
  • Außerdem kannst du daraus auch eine Präsentation oder eine E-Learning-Inhalte erstellen und diese auf Scribd veröffentlichen.

Tipp: Schau dir im nächsten Abschnitt auch unseren Exkurs zum Thema Video-Recycling an!

Checklisten, Aufzählungen, Tabellen und Anleitungen recyceln

Bestimmt kennst du sie: Interne Notizen und Textfetzen, die nirgends so richtig dazugehören. Sehr gut! Auch diese Informationen kannst du für dein Content-Marketing nutzen.

  • Du kannst sie in ein ansprechendes Design verpacken und als Infografik auf deinen Social Media Kanälen teilen oder deine Blogbeiträge damit anreichern. 
  • Anleitungen kannst du außerdem auch in Form von Screen-Recording (Bildschirmaufzeichnungen) anschaulich darstellen.

Exkurs Video-Content: So recycelst du Videos

Video-Content ist heute DAS Top-Format – Inhalte im Video-Format erzielen hohe Interaktionsraten. Lasse also potenzielle Video-Reichweite nicht ungenutzt! 

Die interessantesten Video-Formate sind …

  • YouTube (Videos, Shorts)
  • Instagram (Reels, Stories)
  • TikToks
  • Facebook (Video-Posts, Stories)
  • Pinterest (Video Pins, Idea-Pins)
  • Snapchat
  • LinkedIn Video-Posts

Wie du siehst, gibt es für das Seeding deiner Videos sehr viel Auswahl. Lege deshalb erst einmal für dich fest, welche Kanäle wirklich sinnvoll für dein Business sind. Wie du bei der Channel-Auswahl vorgehst, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.

Der Vorteil von Reels, TikToks und Shorts: Diese Kurzvideos lassen sich plattformübergreifend auf Instagram, TikTok und YouTube nutzen, da sie dieselben Formate nutzen.

TikTok ist im Bereich Kurzvideos der Platzhirsch, zumindest was neue Features betrifft. Allerdings wirft TikTok Videos mit einem Wasserzeichen aus, welches dann im Video zu sehen ist. Sei hier nicht zu perfektionistisch. Wir haben festgestellt, dass TikToks sehr gut auf anderen Kanälen funktionieren!

Stelle dir diese Fragen beim Video-Recycling:

  • Was ist deine Basis? Ist es ein längeres YouTube-Video? Ist es ein kurzes TikTok oder Instagram-Reel?
  • Video beibehalten: Kann ich das Video 1:1 auf einer anderen Plattform hochladen? Falls ja – Glückwunsch! Du hast keinen Mehraufwand und erhältst noch mehr Reichweite!
  • Videodauer kürzen: Welche Teile des Videos kann ich rausschneiden? (Überflüssige Pausen, unnötige oder sich ähnelnde Informationen, Übergänge beschleunigen, Sequenzen beschleunigen)
  • Video verändern: Welche Elemente kann ich verändern, um das Video plattform- oder zielgruppengerechter zu gestalten? (z. B. Soundeffekte, Musik, Untertitel, Text-Einblendungen)

Hier findest du übrigens tabellarische Übersichten über Videospezifikationen verschiedener Plattformen.

Sofern TikTok als Plattform für ein Unternehmen infrage kommt, empfehlen wir ganz klar: TikTok first. Da jedoch viele Unternehmen auf anderen Plattformen starten, kann man auch recycelte Videos auf TikTok ausprobieren. Am Ende ist es wichtig, zu testen und zu vergleichen, was am besten funktioniert. 

So gehst du in der Praxis strukturiert vor

Welche Inhalte sollen recycelt werden?

  1. Leg dir eine Liste von deinem gesamten Content an. 
  2. Was sind echte Goldstücke? Was brachte dir bisher viele Likes, Views, etc.? Diesen Content kannst du dir schon mal auf die To-Do-Liste setzen.
  3. Welche Inhalte sind Evergreens? Auch diese eigenen sich hervorragend, weil sie nicht an Aktualität verlieren oder nur geringfügig aktualisiert werden müssen.

Tipp: Wenn du künftig neuen Content produzierst, lege dir doch gleich die Konzepte für verschiedene Kanäle zurecht. Beteiligte Personen (Texter*innen, Social-Media-Manager*innen, Mediendesigner*innen) können so ein Thema gleich von A bis Z abhandeln und müssen sich nicht immer wieder neu hineindenken. 

Geeignete Kanäle auswählen

Vier wichtige Aspekte für die Wahl der richtigen Content-Kanäle sind:

  • Wo ist deine Zielgruppe unterwegs?
  • Wie viele Menschen kannst du dort erreichen?
  • Passt dein Thema dort rein?
  • Was machen die Wettbewerber (noch nicht)?

Eine aktuelle Statistik über die Nutzerzahlen in Deutschland findest du in diesem Beitrag von rnd. YouTube wird hier nicht aufgeführt. Die Nutzungsrate für YouTube liegt in Deutschland bei 81 % (bei rund 40.000 Befragten – Quelle: Statista). 

Somit haben YouTube, Facebook und Instagram eindeutig die Nase vorn.

Beachte: Lass dich von diesen Zahlen nicht in die Irre führen! Auf Facebook beispielsweise erhöht sich der Altersdurchschnitt immer mehr und jüngere Zielgruppen sind dort kaum noch vertreten. Deshalb kommt es letztendlich darauf an, was der favorisierte Channel deiner Zielgruppe ist. Du kannst auch mit weniger Reichweite, aber gezielterem Targeting, sehr gute Ergebnisse erreichen.

Content-Transformation leicht gemacht – darauf musst du achten

Mediengestalter*innen, Designer*innen und Content Creator*innen sollten immer im Blick behalten, worauf sie beim Content-Recycling medientechnisch achten müssen. Medien müssen angepasst und Textelemente verändert bzw. ergänzt werden.

Diese To Dos stehen für Creator*innen an:

  • Video zuschneiden 
  • Bildabmessungen anpassen
  • Hashtags: Ja/Nein
  • Anzahl zulässiger Zeichen in Captions beachten; Captions je nach Kanal anpassen
  • Direktlinks in Captions möglich: Ja/Nein
  • Ansprache je nach Zielgruppe anpassen (gerade bei Business und Non-Business wichtig)
  • Weitere erforderliche Elemente je nach Channel hinzufügen

Top 4 Tools für dein Content-Recycling

Erstellen, schneiden, aufbereiten – dafür brauchst du natürlich auch Software. Hier sind zu guter Letzt unsere Top 4 Tools, die dir beim Recyceln helfen:

Canva 

Canva bietet verschiedene Design-Vorlagen für Social Media Posts, Videos und Präsentationen.

VorteileNachteile
auch als kostenlose Version verfügbareinige hilfreiche Zusatzfunktionen sind kostenpflichtig (z. B. Speichern der eigenen Corporate Colors, ausgewählte Grafiken und Bilder)
viele Vorlagendie Möglichkeiten zur Videobearbeitung sind vergleichsweise beschränkt
einfache Handhabung, also auch für Einsteiger*innen sehr gut geeignet
Vor- und Nachteile Canva

Adobe 

Das Standardwerkzeug für Mediendesigner*innen! Adobe umfasst verschiedene professionelle Bild- und Videobearbeitungstools.

VorteileNachteile
sehr umfangreiche Möglichkeitenhöherer Einarbeitungsaufwand
Bild- und Videobearbeitung auf Profi-Niveaukostenpflichtig
Vor- und Nachteile Adobe

Camtasia

Camtasia ist eine Screencast-Software, wird also primär für Bildschirmaufzeichnungen genutzt. Neben Camtasia gibt es noch viele weitere Tools aus dieser Sparte.

VorteileNachteile
schnelle und hochwertige Bildschirmaufzeichnungenkostenpflichtig
umfangreiche Bearbeitungstools wie Übergangs-, Bild- und Audioeffektemuss lokal installiert werden
Vor- und Nachteile Camtasia

Inshot 

Inshot ist eine Video-Editor-App, die vor allem für kreative Social-Media-Videos zum Einsatz kommt.

VorteileNachteile
unzählige kreative Effektenur als Mobile App verfügbar
kostenlos
Vor- und Nachteile Inshot

Praxisbeispiel Content-Recycling:

Als Grundlage nehmen wir einen Blogbeitrag in Form eines Steuertipps. Der behandelt das Thema „Studienkosten steuerlich absetzen“.

Hieraus wurde ein Erklärvideo für YouTube erstellt:

Content Recycling YouTube Video
Für das Erklärvideo auf YouTube diente ursprünglich ein Blogbeitrag. (Quelle: YouTube https://www.youtube.com/watch?v=ijGuxGQBCw8)

Der Weg vom Blogbeitrag zum YouTube-Video:

  • Videokonzept erstellen: Video-Format wählen (Interview, grafische Darstellung, Vortrag etc.), Texte anpassen
  • ggf. Sprechertext erstellen und produzieren (lassen)
  • Video produzieren und nachbearbeiten
  • Textteile für YouTube vorbereiten (Titel, Beschreibung)

Außerdem wurde ein Insta-Single-Post daraus kreiert:

Der Weg vom Blogbeitrag zum Insta-Single- oder Karussell-Post:

  • Kerninformation(en) extrahieren
  • Texte komprimieren und Zusatzinfos in die Caption packen
  • Bild designen lassen
  • Hashtags ergänzen

Ganz einfach können daraus natürlich auch Kurzvideos erstellt werden, wie du im Folgenden siehst.

Der Weg vom Blogbeitrag zum Reel, Short oder TikTok:

  • Reel-Format definieren (soll z. B. eine Person das Thema erklären oder soll es rein grafisch/textlich dargestellt werden?)
  • Kerninformationen in einem groben Text-Konzept zusammenfassen
  • Video produzieren (lassen) oder ganz einfach selbst mit der TikTok-App aufnehmen und anschließend auf allen Kanälen veröffentlichen
  • Kurze Videobeschreibung und Hashtags verfassen

Aus einem Blogbeitrag lassen sich mehrere Kurzvideos drehen!

Zusätzlich kann der ursprüngliche Blogbeitrag im Newsletter angeteasert werden und auf die Website verlinkt werden.

Der Weg vom Blogbeitrag zum Newsletter:

  • Falls noch nicht vorhanden: Neugierde weckenden Teasertext formulieren

Das war’s: ab damit ins Newsletter-Tool!

Lass deiner Kreativität freien Lauf! Diese Beispiele dienen als Inspiration. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, deinen Content zu recyceln. Probiere es aus und finde deinen eigenen Weg, der für dich am besten funktioniert!

Bist du jetzt überzeugt von Content-Recycling? Wir auch! Falls du noch Unterstützung bei deiner Content-Marketing-Strategie brauchst, sind wir gerne dein Partner als Content Marketing Agentur.

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