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Keyword-Kannibalismus aufspüren und beheben

Kämpfen deine Keywords einen internen Kampf um Rankingpositionen? Rankt mal die eine URL und mal die andere URL für ein bestimmtes Keyword? Wie ihr internen Keyword-Kannibalismus erkennt und dem entgegenwirkt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Key Takeaway – Das Wichtigste in Kürze:

  • SEO-Effekte: Keyword Kannibalismus kann sowohl positiv (mehr Traffic-Chancen) als auch negativ (falsche URL rankt, ineffektives Ranking) für SEO sein.
  • Problemursachen: Konkurrierende Unterseiten für gleiche Keywords führen zu Relevanzproblemen, Ranking-Verlusten und erschweren SEO-Analysen.
  • Erkennung: Tools wie Sistrix oder die Google Search Console helfen, betroffene Keywords und URLs zu identifizieren.
  • Lösungsansätze: Inhalte zusammenführen, unnötige Seiten entfernen oder deindexieren, eindeutige Keywords und interne Verlinkungen verwenden.

Zuletzt aktualisiert: 08.12.2023

Was ist Keyword-Kannibalisierung?

Keyword-Kannibalismus gehört zu den komplexeren Themen der SEO und ist nicht per se schlecht. Rankt die Domain beispielsweise für ein Keyword mit zwei Seiten in den Top 10, kann das sogar äußerst positiv für euch sein, da ihr so noch mehr Chancen auf relevanten Traffic bekommt. 

Immer häufiger kommt es aktuell dazu, dass mehr als eine Seite einer Domain in den Top 10 bei Google rankt.

Wenn die falsche URL für euer Keyword rankt, kann das eure Domain und die Erfüllung eurer Online-Marketing-Ziele beeinträchtigen. Rankt mal URL A und mal URL B für euer Keyword oder ranken zwei URLs gleichzeitig, aber beide nicht sonderlich gut, handelt es sich um negativen Keyword-Kannibalismus, gegen den ihr etwas tun solltet. 

Keyword Kannibalismus Schaubild
Keyword Kannibalismus Schaubild (Quelle: mit Dall-E generiert)

Warum du Keyword-Kannibalisierung vermeiden solltest

Keyword-Kannibalisierung tritt auf, wenn verschiedene Unterseiten deiner Website um die gleichen Keywords konkurrieren. Dieses Phänomen stellt ein erhebliches Problem für den Googlebot und deine SEO-Bemühungen dar, da es die Relevanz und Effektivität deines Contents erheblich beeinträchtigen kann. Hier sind einige Gründe, warum du Keyword-Kannibalisierung unbedingt vermeiden solltest:

  • Relevanzprobleme für Googlebot: Wenn mehrere Unterseiten deiner Website für dasselbe Keyword optimiert sind, hat der Googlebot Schwierigkeiten, die relevanteste und wichtigste URL für den entsprechenden semantischen Kontext zu identifizieren. Dies kann dazu führen, dass keine deiner Seiten für das betreffende Keyword ein optimales Ranking erzielt.
  • Ranking-Verluste: Keyword-Kannibalisierung kann dazu führen, dass Seiten, die bisher gut gerankt haben, im Google-Index zurückfallen. Auch neue SEO-Maßnahmen können durch Keyword-Kannibalisierung ins Leere laufen, da sie nicht die erhofften Ranking-Verbesserungen bringen.
  • Ineffizienter Content-Einsatz: Wenn deine Domain mit mehreren URLs unter einem Suchbegriff indiziert wird, wird der Traffic auf verschiedene Seiten verteilt, anstatt auf einer Seite gebündelt zu werden. Dies führt dazu, dass Nutzer bei der Suche nach dem gleichen Thema auf unterschiedliche Inhalte stoßen und möglicherweise unterschiedliche Aktionen ausführen. Dies macht einen strategischen und effizienten Einsatz von Content unmöglich.
  • Erschwerte SEO-Analysen und Reportings: Doppelte Rankings für das gleiche Keyword erschweren die Auswertung deiner SEO-Maßnahmen. URLs und Keywords, die mehrfach in den Suchergebnissen auftauchen, lassen sich nur schwer analysieren und auswerten, was die Erstellung von SEO-Reports und die Analyse der Performance deiner Website komplizierter macht.

Keyword-Kannibalisierung entsteht häufig schleichend

Websites leben von neuem Content und Content-Marketing bekommt (zu Recht) immer mehr Aufmerksamkeit. Neue Seiten aufzubauen und neue Themen anzugehen im Rahmen des Content-Managements ist in der Regel Bestandteil der SEO-Strategie. So gut neuer Content auch ist, er birgt die Gefahr, dass Keyword-Kannibalisierung entsteht. Dies geschieht häufig schleichend. Webmaster:innen bauen zunächst eine Produktseite auf und berichten dann noch im Blog über das neue Produkt  – oder ein Thema wird auf zwei Seiten behandelt, jeweils aus einer anderen Sichtweise. 

Welche Seite soll nun ranken? Wenn ihr diese Frage nicht beantwortet oder beantworten könnt, wird auch Google diese Frage nicht beantworten können und eure Mitbewerber, die eine klare Antwort darauf haben, ranken besser als ihr. 

Keyword Kannibalismus als schleichender Prozess
Keyword Kannibalismus als schleichender Prozess (Quelle: mit Dall-E generiert)

Was deutet auf Keyword-Kannibalismus hin? 

Viele Seiten sind von der Keyword-Kannibalisierung betroffen. Um Keyword-Kannibalismus aufzuspüren, solltet ihr eure Rankings im Blick behalten. Das geht zum Beispiel mit Sistrix, mit der Google Search Console (GSC) oder mit einem einfachen Site-Befehl in der Google-Suche. 

Keyword-Kannibalismus mit Sistrix aufspüren

In Sistrix könnt ihr direkt unter dem Punkt “Keywords” nach von Keyword-Kannibalismus betroffenen Keywords filtern. Klickt dazu auf “Keyword Kannibalismus anzeigen”. 

Filtermöglichkeiten bei Sistrix: "Keyword Kannibalismus anzeigen" ermöglicht direkte Filterung nach Keyword-Kannibalisierung
Sistrix gibt euch direkt die Möglichkeit, nach Keyword-Kannibalismus zu filtern.
Quelle: Sistrix/EOM.


Anschließend erhaltet ihr eine neue Spalte in Sistrix: “Anzahl der URLs”. 

Keyword-Kannibalismus: Sistrix zeigt in der Spalte "Anzahl der URLs" an, wie viele URLs auf das jeweilige Keyword ranken.
Hier könnt ihr sehen, wie viele URLs auf das Keyword ranken.
Quelle: Sistrix/EOM.

Darüber könnt ihr nun herausfinden, wie viele und welche URLs zu dem jeweiligen Keyword ranken. Zum Keyword “Vinyltapete” ranken beispielsweise bei hornbach.de eine Kategorieseite zum Thema “Fototapeten” und eine Produktseite einer Vinyltapete.  

Keyword-Kannibalismus: Sistrix zeigt zwei URLs von Hornbach an, die beide nur schlecht für dasselbe Keyword (Vinyltapete) ranken.
Hier sind die beiden URLs zu sehen, die auf das Keyword „Vinyltapete“ ranken, inklusive der Rankingposition.
Quelle: Sistrix/EOM.


Beide Seiten ranken in diesem Fall nicht besonders gut.
Auf Position 21 und 27 wird Hornbach für das Keyword “Vinyltapete” kaum Traffic erhalten. In diesem Fall könnte die Lösung so aussehen, eine weitere klar optimierte Zielseite (z. B. eine Kategorieseite) zum Thema “Vinyltapete” aufzubauen. Diese wird in der Regel besser ranken, weil sie die Nutzerintention besser abdecken wird, als der Filter in der Kategorie “Fototapete” und die Produktseite. Ob sich hier eine eigene Kategorie lohnt, muss natürlich vorher analysiert werden (Suchvolumen, aktueller/möglicher Umsatz, Zielgruppe usw.).

Unter dem Punkt URL-Veränderungen in Sistrix könnt ihr ebenfalls konkurrierende Seiten aufspüren. Auch hier zeigen sich der Keyword-Kannibalismus und gleichzeitig neue Chancen für eure Website. Sistrix verrät hier, dass hornbach.de zum Thema “Kratzbaum” rankt und sich die rankende URL aber kürzlich geändert hat. 

Keyword-Kannibalisierung: Sistrix zeigt in den URL-Veränderungen an, dass nun eine andere URL zum Keyword "Kratzbaum" rankt.
Sistrix zeigt an, dass nun eine andere URL zu dem Keyword „Kratzbaum“ rankt.
Quelle: Sistrix/EOM.


Während am 18.01.2021 noch die Kategorieseite https://www.hornbach.de/shop/suche/sortiment/kratzbaum gelistet war, rankt nun die Seite https://www.hornbach.de/shop/Katze/Kratzbaum-Kratzmoebel/S3812/artikelliste.html. 

Beide Seiten enthalten das Keyword “Kratzbaum” im Title und der h1-Überschrift. Sie sind somit beide auf das gleiche Keyword optimiert. Das Problem lässt sich jedoch einfach lösen, indem eine der beiden Seiten für das Keyword “Kratzbaum” deoptimiert und die andere Seite gleichzeitig mehr auf das Keyword “Kratzbaum” optimiert und mit Conversion-Keywords angereichert wird (beispielsweise mit einer Optimierung der Meta-Tags). 

Keyword-Kannibalismus mit der GSC aufspüren

Auch mit der Google Search Console (GSC) lässt sich Keyword-Kannibalismus aufspüren, jedoch nicht ganz so einfach. Vielmehr könnt ihr hier einzelne Keywords überprüfen, ob diese von Kannibalisierung betroffen sind. Filtert dazu nach dem jeweiligen Keyword, welches ihr überprüfen wollt, in der Google Search Console.

In der Google Search Console wurde nach dem Keyword gefiltert, welches auf Keyword-Kannibalismus geprüft werden soll.
Filtert in der GSC nach einem speziellen Keyword, welches ihr auf Keyword-Kannibalisierung prüfen möchtet.
Quelle: GSC/EOM.

Klickt anschließend auf “Seiten”. Bekommt ihr hier für zwei Seiten ungefähr gleich viele Impressionen, zeigt das, dass diese zwei Seiten um das gleiche Keyword konkurrieren und mal die eine URL und mal die andere URL rankt bzw. beide URLs ranken, jedoch beide auf hinteren Ranking-Positionen. 

Im Reiter "Seiten" der Google Search Console werden zwei URLs angezeigt, die ähnlich viele Impressionen zum gefilterten Keyword bekommen.
Im Reiter „Seiten“ seht ihr, ob mehrere URLs ähnlich viele (oder wenige) Impressionen bekommen.
Quelle: GSC/EOM.

Keyword-Kannibalismus und der Google-Site-Befehl

Mit dem Google-Site-Befehl könnt ihr mit dem Site-Befehl herausfinden, bei welchen URLs ihr die gleichen Keywords im Title verwendet. So könnt ihr mögliche konkurrierende Seiten aufspüren. Um zum Beispiel herauszufinden, welche Seiten es zu einem Keyword einer Domain gibt, kann man einfach in Google folgendes eingeben: 

site:domain.de intitle:“keyword“

Damit können wir uns zum Beispiel nochmal die Seiten bei hornbach.de zum Thema “Kratzbaum” anzeigen lassen: 

hornbach kratzbaum keyword
Wir sehen mit dem Site-Befehl in der Google-Suche, dass Hornbach zwei Seiten mit dem Keyword im Title-Tag hat.
Quelle: EOM.

So löst ihr Keyword-Kannibalismus auf und erzielt bessere Rankings

Nachdem ihr Keyword-Kannibalismus aufgespürt habt, könnt ihr ihn häufig ganz leicht auflösen. Schaut euch eure Seiten genau an. Warum gibt es zwei Seiten zum Thema “Kratzbaum” und welche Seite ist die Seite, die eigentlich für das spezifische Keyword ranken und abverkaufen soll? Warum ranken zwei Seiten zum Thema “Vinyltapete”? Ist eine davon wirklich auf das Keyword optimiert oder benötige ich eine neue Landingpage die gezielt auf das Thema optimiert ist? Auch hinsichtlich der möglichen Conversion-Rate und User-Experience.

Habt ihr zu viele Seiten zu einem Thema, gibt es mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt zum Beispiel die Inhalte von Seite A und Seite B zusammenführen. Eine der beiden URLs kann dann gelöscht werden und auf die bestehende Seite per 301 weitergeleitet werden. 

Falls ihr keine Inhalte zusammenführen und Seiten löschen könnt, bietet es sich auch an, die weniger relevante Seite auf “noindex” zu setzen. Die Nutzer:innen können die Seite so weiterhin über die Navigation der Website besuchen, aber sie konkurriert nicht mehr mit der weiteren ähnlichen Seite im Google Index. 

Was könnt ihr tun, damit erst gar kein Kannibalismus erzeugt wird?

Berücksichtigt immer folgende Punkte, damit ihr Keyword-Kannibalismus gar nicht erst erzeugt:

  • Legt das Hauptkeyword für eine URL fest: Für dieses Keyword darf es nur eine URL geben. Achtet darauf, dass ihr keine weiteren Seiten zu diesem Keyword erzeugt. 
  • Verlinkt intern mit eindeutigen Linktexten: Verlinkt eure URLs intern immer mit dem jeweiligen festgelegten Hauptkeyword der Seite. Verlinkt niemals zwei unterschiedliche Seiten mit dem gleichen Linktext. 
  • Erstellt neue Seiten für Keywords, die für euch wichtig sind und für die ihr bisher keine spezifische Seite festgelegt habt. 

Bedenkt immer: Wenn ihr keine Antwort darauf habt, welche Seite für welches Keyword ranken soll, wie soll Google dann die Antwort darauf finden? 

Unser Fazit zur Keyword-Kannibalisierung

Im Problem der Keyword-Kannibalisierung stecken viele Chancen, eure Website zu optimieren und besser zu strukturieren. Ein Blick hierauf lohnt sich. Verschiedene Tools können euch dabei helfen betroffene URLs aufzuspüren und Keyword-Kannibalismus aufzulösen. Und indem ihr eure Content-Marketing-Strategie so optimiert, dass es in Zukunft pro URL immer ein einzigartiges Hauptkeyword gibt, könnt ihr die Entstehung von Keyword-Kannibalisierung von vornherein vermeiden.

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